Brüssel: 15 Highlights und Geheimtipps

Atomium, Grand Place, Manneken Pis, Waffeln, Pralinen und natürlich das Europaviertel: Belgiens Hauptstadt hat noch viel mehr zu bieten als die berühmten Klassiker. 15 Highligts und Geheimtipps für deinen Städtetrip nach Brüssel.

Die belgische Hauptstadt mit ihren 1,2 Millionen Einwohner ist nicht nur die Hauptstadt des Königreichs Belgien, sondern auch das Zentrum Europas. Brüssel ist bunt, international, authentisch und humorvoll. In Brüssels Europaviertel treffen sich Menschen aus der ganzen Welt, am Rande der geschichtsträchtigen Altstadt entstehen neue Kreativquartiere. Brüssel ist Heimat von Pralinen, Waffeln, Jugenstil und Comics und ein entspanntes Ziel für einen Städtetrip in Europa.

In Belgiens zweisprachiger Hauptstadt kannst du Kunst und Kultur entdecken, in die Geschichte eintauchen oder dich auch einfach nur kreuz und quer durch die Stadt schlemmen. Was du während eines Urlaubs in Brüssel nicht verpassen solltest und welche Insidertipps es zu entdecken gibt? Ob Brüssel an einem Tag oder für ein langes Wochenende in Belgiens Hauptstadt: Hier verrate ich dir meine 15 Highlights und Geheimtipps für deinen Städtetrip nach Brüssel.

 

1. Atomium

Dieses Brüsseler Wahrzeichen ist weit über Belgiens Hauptstadt hinaus bekannt. Kein Wunder, war das Atomium doch das Highlight der Weltausstellung Expo 1958. Eigentlich sollte der Entwurf von Ingenieur André Waterkeyn und den Architekten André und Jean Polak anschließend wieder abgebaut werden – das ist auf Grund des großen Erfolges aber Gott sei Dank nicht passiert.

Und so kannst du mehr als 60 Jahre später im Atomium immer noch von einer glitzernden Metallkugel zur nächsten spazieren und von hoch oben auf einer der Top-Attraktionen Brüssels den Ausblick über die Europa-Hauptstadt genießen. Im Inneren der beliebten Sehenswürdigkeit erwartet dich das immersive Kunstprojekt „Restart“ mit bunten Lichtinstallationen. Ein Tipp: Ganz oben im Atomium kannst du im Restaurant bei einem Kaffee den Blick über Brüssel schweifen lassen.

 

2. Grand Place

Der Grand Place oder auch Grote Markt ist Brüssels gute Stube und ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Das Schmuckstück im Stadtzentrum gilt als einer der schönsten Plätze Europas und zählt bereits seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Grand Place ist also definitiv eines der Highlights und Must-Sees in Belgiens Hauptstadt.

Selten findest du solch ein einheitliches Ensemble in so einer glanzvollen Pracht. An allen vier Seiten leuchten am Grand Place die Zunfthäuser und Paläste golden in der Sonne. Mittendrin Brüssels neogotisches Rathaus Hôtel de Ville oder Stadhuis aus dem 18. Jahrhundert. Ein Highlight erwartet dich hier im Herzen der belgischen Hauptstadt außerdem alle zwei Jahre: Dann schmückt im August ein 75 Meter langer und 24 Meter breiter Blumenteppich den Grand Place.

 

3. Manneken Pis

Wie hat es dieser kleine, nackte Junge eigentlich zu Weltruhm gebracht? Selbst in Kyoto ist uns das Manneken in Form eines Waffelladens am Bahnhof über den Weg gelaufen. Und dabei ist Brüssels bekannteste Attraktion gerade mal 61 Zentimeter groß.

Fest steht: Das Manneken Pis ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten und ein weiteres Wahrzeichen von Belgiens Hauptstadt. Vor dem Brunnen mit dem pinkelnden Jungen bildet sich selbst mitten in der Nacht noch eine Menschentraube. Manchmal ist der allerdings gar nicht nackt, sondern kann auf mehr als 1.000 verschiedene Kostüme zurückgreifen. Schon seit Ende des 17. Jahrhunderts soll es den Brauch geben, das Manneken Pis zu verkleiden. Wer mag, kann sich die Garderobe im nahegelegenen Museum anschauen.

 

4. Europaparlament

Brüssel ist nicht nur die Hauptstadt von Belgien, sondern gilt auch als Hauptstadt Europas. Mit Europäischer Kommission, Europäischem Rat und Europäischem Parlament haben hier einige der wichtigsten Institutionen ihren Sitz. Im Europaviertel zwischen Place du Luxembourg und Place Schuman findest du zudem viele weiter Einrichtungen der Europäischen Union sowie Botschaften und Vertretungen aus aller Welt.

Und so zählt das Europaviertel und vor allem das Europäische Parlament heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Brüssel. Im Besucherzentrum Parlamentarium kannst du kostenlos hinter die Kulissen der Arbeit schauen und anschließend unter der Woche im Plenarsaal einen Eindruck von der Arbeit der EU-Abgeordneten bekommen.

 

5. Comic-Parcours

Brüssel ist nicht nur das Zuhause von Manneken Pis und EU-Parlament, auch viele Comic-Zeichner kommen aus Belgiens Hauptstadt. Einer der bekanntesten Brüsseler Comic-Köpfe ist Hergé, der Erfinder von Tim und Struppi. Und so läuft dir Tintin, wie er auf Französisch heißt, in Brüssel fast überall über den Weg. Aber auch die Schlümpfe, Lucky Luke oder das Marsupilami wurden in Belgien erfunden.

Auf den Spuren von Belgiens Comicfiguren kannst du auf dem Comic-Parcours wandern, der sich über fünf Kilometer durch Brüssel zieht. Seit 1991 werden die einst grauen Häuserfassaden mit neuen Wandbildern bemalt, inzwischen erwarten dich mehr als 80 bunte Comics – ein Highlight nicht nur für Street Art-Fans. Falls du danach noch nicht genug hast, kannst du noch einen Abstecher ins Comic-Museum Centre Belge de la Bande Dessinée machen.

 

6. Mont des Arts

Noch mehr Kunst erwartet dich auf dem Kunstberg, dem Mont des Arts, oberhalb von Brüssels Innenstadt. Von hier hast du nicht nur einen großartigen Blick über den Albertinagarten und das Zentrum, hier kannst du auch in Kunst und Kultur eintauchen. Du bist auf der Suche nach einem Museum in Brüssel? Hier wirst du definitiv fündig. Highlights sind das Königliche Museum der schönen Künste, das Musée Magritte und das Musikinstrumentenmuseum.

Falls du in Brüssel schlechtes Wetter erwischen solltest, ist Brüssels Kunstmeile der Place-to-be und einer der besten Tipps für Aktivitäten bei Regen. Im Musikinstrumentenmuseum erwarten dich beispielsweise 1.200 Instrumente aus dem ehemaligen Königlichen Konservatorium Brüssel. Ein Geheimtipp ist außerdem das Restaurant im zehnten Stock des ehemaligen Jugendstil-Luxuskaufhauses „Old England“, das einen großartigen Blick über Brüssel bietet. Aktuell wird es leider renoviert.

 

7. Musée Magritte

René Magritte ist einer der bekanntesten belgischen Künstler und einer der erfolgreichsten Vertreter des Surrealismus. In Brüssel wirst du ganz oft auf Spuren von Magritte stoßen – sei es auf Postkarten, den Verpackungen der Pralinenhersteller oder auf der Abrechnung im Café. Wenn da auf dem Beleg „Ceci n’est pas un ticket de caisse“ steht (Das ist kein Kassenbeleg), ist das ein augenzwinkernder Verweis auf eines seiner bekanntesten Bilder „La trahison des images“ mit dem Hinweis „Ceci n’est pas une pipe“.

In Magrittes Leben und Werk kannst du im Musée Magritte auf dem Kunstberg eintauchen. Auf drei Etagen findest du hier zahlreiche Werke des belgischen Surrealisten. Das Museum beherbergt sogar die größte Sammlung von Werken des Künstlers weltweit.

 

8. Königspalast

Der Königspalast Palais Royal gehört natürlich auch auf die Liste der Top-Sehenswürdigkeiten in Brüssel. Vor allem im Sommer ist er ein beliebtes Ausflugsziel. Nach dem Nationalfeiertag am 21. Juli öffnet der Königliche Palast nämlich seine Pforten für die Öffentlichkeit. Dann darfst du hier bis Anfang September hinter die Kulissen schauen. Unter anderem kannst du durch die Büroräume von König Philippe und Königin Mathilde schlendern, die prunkvollen Salons bewundern und königliches Flair genießen.

Auch das restliche Jahr ist der Palais Royal oben auf dem Mont des Art ein Sightseeing-Tipp für deinen Stadturlaub in Brüssel und mindestens einen Fotostopp wert. Der Palast befindet sich an der Südseite des Parc de Bruxelles, dem Brüsseler Park mitten in der Stadt, der perfekt für eine Pause im Grünen ist.

 

9. Galeries Royales Saint-Hubert

Die Galeries Royales Saint-Hubert zählen zu den schönsten und ältesten Einkaufspassagen Europas. Zusammen mit der Passage in Sankt Petersburg und der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand hatte sie großen Einfluss auf die spätere Gestaltung von Ladenpassagen. In den zwei Arkadengängen der Galerie du Roi und der Galerie de la Reine kannst du hier unter dem lichtdurchlässigen Glasdach flanieren und die Auslagen der zahlreichen Geschäfte bestaunen.

Neben Brüsseler Spitze, Hüten und Lederwaren findest du in der historischen Ladenpassage von 1847 vor allem zahlreiche Chocolatiers und Patisserien. Die berühmten belgischen Pralinen von Neuhaus, Godiva oder Leonidas – hier findest du sie alle. Dazwischen stehen die Stühle der Cafés und Restaurants, zum Beispiel der beliebten und in Brüssel gegründeten Kette Le Pain Quotidien. Im Maison Dandoy findest du Brüsseler Gebäckspezialitäten und kannst mit Ausblick auf die staunenden Passanten eine belgische Waffel genießen.

 

10. Jubelpark

Ein Sightseeing-Highlight im Europaviertel ist neben den Europäischen Institutionen auch der Jubelpark. Der Parc du Cinquantaneire wurde 1880 anlässlich des 50. Jahrestags der Unabhängigkeit Belgiens angelegt. Heute ist er eine grüne Oase in der Stadt und mit dem fotogenen Triumphbogen und dem großartigen Ausblick über die belgische Hauptstadt eine der beliebten Brüssel-Sehenswürdigkeiten.

Neben der Gartenanlage im französischen Stil mit ihrer Gartenkunst, den Denkmälern und Skulpturen findest du hier auch einige Museen. Falls du genug Zeit mitgebracht hast, kannst du im Parc du Cinquantaneire das Königlichen Armee- und Militärmuseum, das Museum für Kunst & Geschichte und das Automuseum Autoworld erkunden.

 

11. MIMA

Brüssel ist im Wandel – und das zeigt sich unter anderem im Kanalviertel. In dem früher auch als „belgisches Manchester“ bezeichneten Stadtteil Molenbeek erwarten dich heute einige Geheimtipps, darunter das MIMA. Das 2016 eröffnete Millennium Iconoclast Museum of Art, kurz MIMA, ist ein Museum für zeitgenössische Kunst und das erste Museum seiner Art in Europa.

In den Räumen der ehemaligen Brauerei Belle-Vue findest du über vier Etagen neben einer ständigen Sammlung regelmäßig wechselnde Ausstellungen. Hier lohnt sich also ein Blick ins Programm. Neben der Ausstellung gibt’s ein Café und direkt gegenüber das kreativ und bunt gestaltete Meininger Hotel. Und wenn du schon da bist, solltest du noch ein bisschen weiter am Kanal entlang spazieren. Hier findest du Cafés wie das Lulu Kanal oder Le Phare du Kanaal, Streetart und noch ein paar kleine Museen. Gerade entsteht hier außerdem das nächste Brüssel-Highlight für Kunstfans: 2025 soll das KANAL Centre Pompidou seine Pforten öffnen.

 

12. Tour & Taxis

Ein Stück weiter den Kanal hinunter liegt ein weiteres Stück Brüsseler Industriegeschichte, das sich gerade anschickt, von einem Geheimtipp zu einem der angesagten Orte der Stadt zu werden. Die ehemalige Logistikplattform mit Zolldepot Tour & Taxis, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und intensiv genutzt wurde, wird seit einigen Jahr zu einer der neuen Attraktionen und Highlights im Süden Brüssel entwickelt.

Wir sind hier auf dem Rückweg vom Atomium zufällig mit dem Rad vorbeigekommen und natürlich direkt auf Entdeckungstour gegangen. In der riesigen Gare Maritime, einem ehemaligen Güterbahnhof, erwarten dich heute Geschäfte, Büros und eine coole Food-Hall. In dem Park davor kannst du im Sommer bei einem Drink draußen sitzen, aufs Wasser schauen und zwischendurch vom Sightseeing entspannen.

 

13. Brüsseler Waffeln

Wenn du in Brüssel durch die Stadt spazierst, kannst du sie kaum übersehen: Die zahlreichen Läden mit üppig dekorierten Waffeln. Und du kannst Belgiens Hauptstadt eigentlich nicht wieder verlassen, ohne die Gaufres de Bruxelles irgendwo probiert zu haben.

Hier findest du vor allem die Brüsseler Waffel. Sie wird aus einem Rührteig hergestellt und in einer rechteckigen Form gebacken. Die Belgier essen sie normalerweise nur mit Puderzucker bestreut, in Brüssel findest du sie aber in allen möglichen Varianten dekoriert – und Schokolade oder Sahne gehören eigentlich immer dazu. In den meisten Waffelläden bekommst du aber nicht nur die Brüsseler Waffeln, sondern auch Lütticher Waffeln. Sie sind kleiner, haben eine ovale Form und sind durch den karamellisierten Hagelzucker auch ohne jegliche Dekoration ziemlich lecker.

 

14. Pommes Frites bei Antoine

Es gibt diese Tipps, die längst keine Geheimtipps mehr sind – und die Maison Antoine am Place Jourdan unweit des Europaviertels gehört definitiv dazu. Hier hat man sich schon vor über 20 Jahren, als ich als Studentin in Brüssel gelebt habe, die Beine in den Bauch gestanden, um die wohl leckersten Pommes Frites der Stadt zu probieren. Und Pommes musst du genauso wie Waffeln, Pralinen und Bier unbedingt probieren, wenn du in Brüssel bist. Schließlich wurden die Frites auch in Belgien erfunden.

Der urige Kiosk hat inzwischen einen modernen Neubau Platz gemacht, die Schlange im Maison Antoine ist dadurch aber nicht kürzer geworden. Längst ist der Kiosk selbst eine der Attraktionen der Stadt. Die Pommes gibt’s hier als große oder kleine Portion in riesigen Tüten, dazu kannst du dir eine der zahlreichen Saucen bestellen. Meine Empfehlung: die Tartare Maison nach Art des Hauses.

 

15. Cafés in Brüssel

Wenn du nach all dem Sightseeing Lust auf eine Pause hast, setzt du dich einfach in eines der zahlreichen Brüsseler Cafés. Von klassisch wie in den Galeries Royales bis hip und angesagt in Vierteln wie Ixelles oder Saint-Gilles findest du in Brüssel eine breite Auswahl an Cafés.

Wir haben es uns nach dem Museumsbesuch auf dem Kunstberg im Tich unweit des Grand Sablon gemütlich gemacht. Nach dem Shoppingbummel haben wir uns unweit der Börse die süßen Kreationen im Aux Merveilleux de Fred schmecken lassen, denen ich seit meiner Studentenzeit in Lille verfallen bin. Und zum Frühstücken waren wir im Poz im Quartier du Chatelein, bevor wir auf Entdeckungstour durch Brüssels Viertel jenseits des Altstadtgürtels gestartet sind. In Ixelles, Louise und Saint-Gilles findest du nämlich auch viele süße Läden, kleine Märkte und leckere Restaurants und kannst Belgiens Hauptstadt ganz authentisch erkunden.

 

Praktische Tipps:

Aus Deutschland kommst du am entspanntesten mit dem Zug nach Brüssel. Aus Köln bist du in knapp zwei Stunden in Belgiens Hauptstadt. Vom Bahnhof Bruxelles Midi/Brussel-Zuid kommst du mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxi oder Uber schnell in die Innenstadt. Falls dein Zug am Bahnhof Bruxelles-Central/Brussel-Centraal hält, bist du direkt mitten im Zentrum.

Um entspannt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken, solltest du mindestens zwei volle Tage einplanen und möglichst im Zentrum übernachten. Wir haben im Hotel Motel One an der Rue Royale übernachtet, das fußläufig zwischen Innenstadt und Europaviertel liegt. Weitere Hotels und Unterkünfte in Brüssel findest du auf Booking.com. Als Reiseführer hatten wir den Reise Know-How CityTrip Brüssel dabei.

Brüssels Zentrum und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten lassen sich entspannt zu Fuß entdecken. Außerhalb liegt das Atomium, das du mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad innerhalb einer halben Stunde erreichst. Wir lieben Leihradsyssteme wie in Brüssel Villo. Mit einem Tagespass kannst du dir an über 350 Stationen die ersten 30 Minuten kostenlos ein Rad ausleihen, um zum Beispiel ins Europaviertel zu radeln. Brüssels Fahrradwege sind inzwischen sehr gut ausgebaut.

Warst du schon in Brüssel? Hast du noch mehr Tipps? Dann freue ich mich, über deinen Kommentar! Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram, Flipboard oder Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.

 

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