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Frauenkirche und Zwinger sind nur zwei der vielen Wahrzeichen: Mit seinen historischen Bauwerken, Museen und Galerien trägt Dresden nicht ohne Grund den Beinamen Elbflorenz. Die Stadt ist eine Reise wert – auch für einen Zwischenstopp.
Unser Stadtspaziergang startet an der Frauenkirche. Kein anderes Bauwerk in der sächsischen Landeshauptstadt steht so sehr für die Zerstörung und den gelungenen Wiederaufbau des historischen Zentrums. Nach dem Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 völlig zerstört, wurde die Kirche nach der Wende wieder aufgebaut. Heute gilt sie weltweit als Wahrzeichen für Toleranz und Frieden.
Bei meinem ersten Besuch in Dresden Mitte der 90er Jahre gab es an dieser Stelle nur eine Ruine, die Umgebung prägte Plattenbauarchitektur. Wenn ich heute auf Dresdens Neumarkt stehe und Richtung Frauenkirche schaue, kann ich mir das kaum noch vorstellen. Die Kirche erstrahlt seit ihrer Weihe 2005 in neuem Glanz – und das mitten in einem Ensemble rekonstruierter historischer Gebäude. Rund um das Gotteshaus sind am Neumarkt zahlreiche ehemalige Quartiere nach altem Muster neu entstanden. Und diese barocken Bürgerhäuser sorgen wieder für historisches Flair.
Neue barocke Schönheit
Die Frauenkirche ist das weltweit bekannteste Beispiel für den Wiederaufbau Dresdens, vieles in der Stadt ist aber nicht ganz so alt wie es aussieht. Das barocke Dresden war durch die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden, viele historische Gebäude lagen in Trümmern.
Heute erstrahlen die einstigen Prachtbauten wieder in altem Glanz. Als erstes Gebäude wurde der Dresdner Zwinger schon zu DDR-Zeiten wieder aufgebaut und 1963 eröffnet. 1985 folgte die Semperoper. Das Grüne Gewölbe, die Schatzkammer der sächsischen Kurfürsten und Könige, präsentiert sich seit 2006 erneut in alter Schönheit und zieht wie einst wieder zahlreiche Besucher an. Und durch dieses „alte“ Dresden lassen wir uns nun treiben.
Von der Frauenkirche aus geht’s am Albertinum vorbei Richtung Elbe. Hier am linken Flussufer liegt das historische Zentrum Dresdens – und noch heute bestimmen Bauten aus Renaissance und Barock die Elbfront am Wasser. Viele wichtige Kultureinrichtungen sind entlang des Elbufers zu finden: Von der Gemäldegalerie Alte Meister bis zum Grünen Gewölbe. Von den Brühlschen Terrassen bietet sich ein schöner Blick über diese Prachtbauten am Ufer und über den Fluss.
Ein Fürstenzug aus Porzellan
Wir spazieren ein Stück die Promenade entlang und biegen dann nach links ab Richtung Zentrum. Über die Münzgasse mit ihren vielen Restaurants und die Töpfergasse laufen wir Richtung Augustusstraße – und direkt zu auf eine der Attraktionen der Altstadt.
Der Fürstenzug gilt als größtes Porzellangemälde der Welt und ziert auf über 100 Metern die Rückseite des Residenzschlosses. Auf rund 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan wird hier als Bild eines Reiterzuges die über 800-jährige Geschichte der Regenten des Hauses Wettin gezeigt: 35 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige.
Auch das Residenzschloss war nach den Bombenangriffen auf Dresden im Februar 1945 fast vollständig ausgebrannt. Seit einigen Jahren ist es wiederaufgebaut und beherbergt heute fünf Museen, darunter das Grüne Gewölbe. Nicht ganz so schwer beschädigt wurde die Katholische Hofkirche, die durch einen Übergang mit dem Schloss verbunden ist. Auch hier ist an den unterschiedlichen Steinfärbungen des Kirchenschiffes aber deutlich erkennbar, welche Teile der Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen wieder rekonstruiert wurden.
Dresdner Wahrzeichen: Semperoper und Zwinger
Mittlerweile stehen wir am Theaterplatz und haben zwei der bekanntesten Dresdner Wahrzeichen vor uns: den Zwinger und die Semperoper. Die nach ihrem Architekten benannte Semperoper gehört zu den bekanntesten Opernhäusern Deutschlands. Auch die Spielstätte der Sächsischen Staatsoper wurde nach dem Krieg rekonstruiert und am 13. Februar 1985, genau 40 Jahre nach ihrer Zerstörung, wieder eröffnet.
Gleich gegenüber steht der Dresdner Zwinger, neben der Frauenkirche das Wahrzeichen der Stadt. Die barocke Anlage ist auf den Mauern einer ehemaligen Wehranlage entstanden und diente als Orangerie und Festgelände. Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete hier außerdem die Sempergalerie.
Heute befindet sich im Zwinger die Porzellansammlung, die Gemäldegalerie Alte Meister und der Mathematisch-Physikalische Salon. Falls dir das langsam ein bisschen zu viel an Kultur auf einmal ist: Die imposante Gartenanlage mit ihren Springbrunnen und Galerien lädt immer noch zum Flanieren ein.
Barock und Szeneviertel in der Neustadt
Gegenüber der Altstadt befindet sich am rechten Ufer der Elbe die Dresdner Neustadt. Die Augustusbrücke verbindet die beiden Stadtteile. Vom Königsufer aus hast du den schönsten Blick auf die Silhouette Altstadt – und spätestens hier wird das Elbflorenz so richtig greifbar. Das Stadtpanorama ist einfach toll, gerade am Abend. Nicht umsonst finden hier schon seit 1990 jeden Sommer die Filmnächte am Elbufer statt.
Der Ausflug über den Fluss lohnt sich aber nicht nur wegen des Ausblicks auf die Altstadtsilhouette. Spätestens zum Abend und am Wochenende kannst du hier in Dresdens Ausgeh- und Szeneviertel eintauchen und die vielen Bars und Restaurants testen. Und auch tagsüber ist die „Neue Stadt“ einen Abstecher wert.
Hier auf der anderen Elbseite steht mit dem Goldenen Reiter Dresdens berühmteste Statue. Hinter dem Reiterdenkmal des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. am Neustädter Markt beginnt die Hauptstraße. Und wenn du die ein Stück entlang läufst und dann nach links abbiegst, landest du im Barockviertel rund um die Königsstraße. Nach einem Brand 1685 ist der Stadtteil neu aufgebaut worden – und viele der Straßen und Plätze sind auch heute noch erhalten.
Nach ein paar Stunden in Dresden wird klar: Die Stadt hat noch viel mehr zu bieten als ihren historischen Kern. Und selbst den haben wir bei diesem Zwischenstopp nicht komplett geschafft. Grund genug also für eine weitere Reise nach Elbflorenz!
Praktische Tipps:
Nach Dresden kommst du außer mit dem Auto auch sehr gut mit der Deutschen Bahn. Die Altstadt lässt sich bestens zu Fuß erkunden – und auch bis in die Neustadt ist es über die Augustusbrücke nur ein Katzensprung. Ansonsten sind die Busse und Straßenbahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe eine Alternative. Wenn du länger in der Stadt bist und viele Museen und Sehenswürdigkeiten besuchen möchtest, lohnt sich eventuell eine der verschiedenen Dresden Welcome Cards. Die Karten und zahlreiche weitere Tickets kannst du schon im Vorfeld auf GetYourGuide buchen. Für weitere Ideen hatte ich den Reise Know-How Reiseführer Dresden dabei. Weitere Informationen findest du außerdem auf dem Portal der Stadt unter www.dresden.de.
Was sind deine Tipps für Dresden? Ich freue mich immer über neue Ideen für meine Leser. Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram, Bloglovin‘ und Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.
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2 Kommentare
Moin,
Dresden ist eine wirklich beeindruckende Stadt, die viel fürs Auge zu bieten hat. Ebenso wie Leipzig. Bei Leipzig hat man aber noch den Vorteil, dass man die Stadt auch von oben betrachten kann: http://www.tobiashoiten.de/2017/04/16/panorama-tower-leipzig-von-oben-erleben/
Sowas fehlt in Dresden doch oder irre ich mich da?
Beste Grüße
Tobias
Hallo Tobias,
stimmt, Leipzig ist definitiv auch eine Reise wert!
Wenn du Dresden von oben sehen willst, kommt wieder die Frauenkirche ins Spiel 😉 Beim Kuppelaufstieg bekommst du einen tollen Ausblick über die Dächer der Altstadt.
Viele Grüße
Britta