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Ein ganzes Jahrzehnt mussten die Hamburger warten – und dann hat die Elbphilharmonie auch noch einiges mehr gekostet, als geplant. Seit der Eröffnung ist das aber alles vergessen. Ein Besuch im neuen Wahrzeichen der Stadt.
Schon lange gehört die Elbphilharmonie zur Hamburger Silouhette. Beim Spaziergang um die Alster ist sie am Horizont zwischen Rathaus und Michel zu sehen, bei der Fahrt über die Elbbrücken und vom Hafen aus sowieso. Genau dort beginnt deshalb auch mein Besuch. An den Landungsbrücken nehme ich die Fähre und fahre das kurze Stück rüber zu Hamburgs neuer Perle. Schon auf dem Schiff steigt so die Vorfreude, das markante Gebäude immer im Blick.
Mitte Januar offiziell eröffnet, ist das neue Konzerthaus schon jetzt ein Besuchermagnet. Die Konzerte für die erste Spielzeit sind längst ausverkauft und auch die Tickets für den Besuch der Plaza waren in den ersten Wochen oft knapp.
In den Großen Saal mit seiner viel gelobten Akustik und der in filigranen Einzelteilen angefertigten „weißen Haut“ kommt man also nur mit ganz viel Glück. Ein Spaziergang über die Plaza mit Ausblicken auf HafenCity und Elbe lohnt sich trotzdem.
Ein glitzerndes Segel im Hafen
Am Fähranleger angekommen, empfängt mich Hamburgs berühmte steife Brise. In der exponierten Lage hier ganz am Ende vom Kaiserhöft kann es schon mal etwas zugig sein. Dafür liegt sie jetzt in ihrer ganzen Pracht vor mir: die Elbphilharmonie. Bei dem schönen Wetter heute glitzert ihre einzigartige Glasfassade, die an ein Segel oder Wasserwellen erinnert, in der Sonne. Dem alten Hafenspeicher wurde mit dem Entwurf der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron ganz neues Leben eingehaucht.
Ich hole mir am Schalter ein kostenloses Ticket für die Plaza, gehe damit durch die Einlassschranke – und spätestens ab hier beginnt das Abenteuer Elbphilharmonie. Die „Tube“ bringt mich ins Herz des alten Hafenspeichers. Schon die zweieinhalbminütige Fahrt mit dieser gebogenen Rolltreppe ist ein Erlebnis und lässt erahnen, mit wie viel Detailliebe dieses Gebäude erdacht wurde. Die Wände des Rolltreppentunnels sind hell verputzt und mit tausenden Glaspailletten besetzt.
Oben angekommen, gibt’s dann direkt den nächsten Wow-Moment. Durch eine riesige Glasscheibe öffnet sich ein erster, spektakulärer Blick auf Hamburgs Hafen. So manch einem Besucher wird hier das erste Mal schwindelig – und die Dame neben mir überprüft auch direkt, ob da wirklich eine Glasscheibe ist.
Mit der Tube ins Herz der Elbphilharmonie
Rechts geht es von hier aus ins Störtebecker. Auf dieser Etage befindet sich der Markenshop der Stralsunder Brauerei, im dem auch Biertastings angeboten werden, eine Etage tiefer sind Restaurant und Bar. Wer Glück hat und in der Bar einen Platz ganz vorne am Fenster erwischt, kann hier abends seinen Sundowner mit Blick über den Hafen genießen.
Für mich geht’s aber mit einer kleinen Rolltreppe weiter zur Elbphilharmonie Plaza. Dieser Raum zwischen dem Backsteinsockel des alten Hafenspeichers und dem neuen Glasaufbau des Konzerthauses ist öffentlich zugänglich und schon seit der Eröffnung Anfang November einer der neuen Places-to-be in Hamburg. Tausende von Besuchern strömen seither täglich hierher, um auf dieser Ebene Hamburgs neues Wahrzeichen zu umrunden und die Ausblicke auf Hafen, Elbe, Michel und HafenCity zu genießen.
Und auch die Plaza selbst ist sehenswert. Hier verbinden sich genau wie im Großen auch im Kleinen Backstein und Glas zu etwas spannendem Neuen. Bodentiefe, geschwungene Glaswände bieten an den Ausgängen Ausblicke nach draußen. Den Boden prägen Backsteine, die so produziert wurden, dass sie den Steinen des alten Kaiserspeichers größtmöglich ähneln.
Von der Plaza in den Großen Saal
Von der Plaza haben die Besucher Zugang zum Shop der Elbphilharmonie, zum Hotel The Westin und natürlich auch zu den beiden Konzertsälen. Einen Blick auf die großzügigen und breiten Treppen, die zum Großen und Kleinen Saal führen, können alle werfen. Zugang haben aber nur Konzertbesucher.
Wer nicht zu den Glücklichen gehört und ein Ticket für das neue Hamburger Wahrzeichen hat, muss sich allerdingss noch etwas gedulden. Die Konzerte im Großen Saal mit seiner viel gelobten Akustik sind fast immer restlos ausverkauft. Und sobald Karten für neue Konzerte verfügbar sind, bilden sich lange Schlangen vor den Ticketschaltern und bricht die Internetseite regelmäßig zusammen.
Mein Tipp: Wenn du in Hamburg bist, dann versuch es an der Abendkasse direkt an der Elbphilharmonie. Es kommen fast immer Karten zurück oder werden nicht abgeholt – und diese Tickets werden dann per Warteliste verkauft. Die Kassen öffnen eineinhalb Stunden vor Konzertbeginn. Unbedingt früh da sein!
Konzerte für Hamburg
Ich hatte das Glück, schon gleich nach der Eröffnung bei einem Konzert der Wiener Philharmoniker dabei zu sein. Und auch eines der „Konzerte für Hamburg“ konnte ich hören. Diese Reihe soll den Hamburgern die Möglichkeit geben, bei Schnupperkonzerten das neue Haus kennenzulernen. Und so viel steht fest: Es lohnt sich!
Weitere Informationen zur Elbphilharmonie, aktuellen und künftigen Konzerten findest du auf der Website unter www.elbphilharmonie.de. Für die aktuelle Spielzeit sind fast alle Konzerte ausverkauft, wenige Restkarten gibt es an der Abendkasse. Tickets für die Plaza sind für den jeweiligen Tag kostenlos vor Ort erhältlich. Wenn du deinen Besuch in Hamburgs neuem Konzerthaus planen möchtest, kannst du gegen eine Buchungsgebühr von 2 Euro pro Ticket bereits im Vorfeld auf der Website Karten reservieren.
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