Im Osten Kanadas findest du einige der größten und spannendsten Städte des Landes: Von Toronto über die Hauptstadt Ottawa und die französischsprachigen Highlights Montréal und Québec geht es bis nach Halifax in Atlantik-Kanada.

Kanada steht für die meisten Besucher für seine atemberaubende Natur. Ob Banff Nationalpark, die Niagarafälle oder die Bay of Fundy – während eines Urlaubs im zweitgrößten Land der Welt erwarten dich einige Naturwunder. Bei der schieren Größe des Landes, reicht selbst eine Rundreise von zwei oder drei Wochen nicht aus, um alles zu entdecken.

Dieser Artikel nimmt dich mit in Kanadas Osten. Dort gibt es neben viel Natur nämlich auch einige spannende Städte zu entdecken. Vom Atlantik geht’s entlang des Sankt-Lorenz-Stroms bis an den Lake Ontario – und von Halifax über Québec und Montréal sowie Ottawa bis nach Toronto. Während eines Roadtrips durch den Osten liegen die größten Städte Kanadas mitten auf der Route und zählen mit ihren Sehenswürdigkeiten und Highlights zu den Must Sees für deine Ostküsten-Rundreise. Was du dir unbedingt ansehen solltest und nicht verpassen darfst? Hier gibt’s meine Tipps für deine Planung.

Toronto

Mit 2,7 Millionen Einwohnern ist Toronto die größte Stadt Kanadas und nicht nur wegen der Skyline ein echter Hingucker. Wahrzeichen ist der weithin sichtbare CN Tower. Mit 553 Metern war er bis 2009 der höchste Fernsehturm der Welt. Der Blick von oben auf Toronto und weit über den Lake Ontario zählt zu den Must-Dos in der Stadt. Den besten Blick auf Torontos Skyline hast du während einer Fahrt mit einer der Fähren hinüber nach Centre Island.

Im Zentrum von Toronto ist der Nathan Philipps Square der größte Platz und Mittelpunkt. Hier findest du das Rathaus sowie den Toronto-Schriftzug und kannst deinen Streifzug durch die Stadt starten. Nicht nur wegen seiner Wolkenkratzer erinnert Toronto viele Besucher an New York. Das fotogene Gooderham Buildung sieht fast aus wie das Flatiron Building im Big Apple, der Dundas Square mit seiner Leuchtreklame erinnert vor allem am Abend an den Times Square. Nicht nur für Foodies ist der St. Lawrence Markt einen Besuch wert. Und ein Stück weiter Richtung Osten sind in die alten Gebäude im Distillery District Shops, Bars und Restaurants eingezogen.

Am besten erkunden kannst du Toronto mit einem der Leihräder. Entlang der Queen Street kommst du vorbei an angesagten Läden und zur Graffity Alley mit ihrer bunten Streetart. Von hier ist es nicht mehr weit bis in Torontos Chinatown, eines der multikulturellen Neighbourhoods der Stadt. Zum Shoppen lohnt sich der Abstecher zum Eaton Center, das Mailands Galleria Vittorio Emanuele nachempfunden wurde. Weiteres Must-Do: ein Ausflug zu den Niagarafällen. Die liegen direkt an der Grenze zwischen den USA und Kanada und gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Nordamerikas.

 

Ottawa

Nächster Stopp ist Ottawa. Kanadas Hauptstadt und Verwaltungszentrum wird oft links liegen gelassen. Zu Unrecht, wie wir finden. Hier bist du nicht nur im politischen Herzen des Landes, in Ottawa findest du auch einige der besten Museen des Landes. Wobei: Ottawa liegt direkt an der Grenze zwischen Ontario und Quebec und das Canadian Museum of History zum Beispiel liegt drüben in Gatineau. Die Alexandra-Brücke verbindet die beiden Städte – und das Museum ist definitiv den Abstecher wert. Hier bekommst du Einblicke in die Geschichte Kanadas und auch das Leben der First Nations, Kanadas Ureinwohner.

Ottawas politisches Zentrum befindet sich auf dem Parliament Hill mit Parlament und Senat. Aktuell ist der allerdings eine Großbaustelle und einige der Institutionen umgezogen. Direkt nebenan liegt das Chateau Laurier. Das 1912 erbaute Eisenbahnhotel ist bis heute ein Hingucker. Daneben solltest du dir auch den Rideau-Kanal mit den Ottawa Locks anschauen. Die Schleusenanlage mit acht Staustufen ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kanadas Hauptstadt.

Wir schauen uns als nächstes die Kathedralbasilika Notre Dame an, Ottawas älteste Kirche. Direkt gegenüber liegt die National Gallery of Canada, eines der führenden Kunstmuseen des Landes. Hingucker ist hier die Spinnenskulptur Maman. Und dann geht’s weiter in Ottawas ältesten Stadtteil ByWard Market mit seinen historischen Häusern, dem Markt und der Streetart. Die Gegend solltest du dir für den Abend merken, wenn man sich hier in einigen der beliebtesten Restaurants und Bars der Stadt trifft.

 

Montreal

Montreal ist das kulturelle Zentrum des französischsprachigen Kanadas. Mit 1,78 Millionen Einwohnern ist Montréal, wie die Stadt auf Französisch heißt, die zweitgrößte Stadt Kanadas und nach Paris die größte französischsprachige Stadt der Welt. Kein Wunder, dass du dich in der Altstadt Vieux-Montréal wie in der Bretagne fühlst. Startpunkt ist der Place Jacques-Cartier, von hier kannst du durch die kleinen Gässchen hinunter zum Hafen bummeln. Am Vieux-Port erwartet dich die Waterfront mit Riesenrad und Blick auf den Sankt-Lorenz-Strom. Weiteres Highlight in der Altstadt ist die neogothische Basilika Notre-Dame.

Auch Montreal lässt sich hervorragend mit einem der Leihfahrräder erkunden. Damit fährst du durch Centre-Ville und einen Mix aus historischen Gebäuden und moderner Glasarchitektur. Den besten Blick über die Skyline hast du vom Hausberg Mont Royal – ein Must Do zum Sonnenuntergang. Was du außerdem einplanen solltest: einen Besuch auf dem Markt Jean-Talon mit vielen lokalen Produzenten und kleinen Bistros und Restaurants. Von hier ist es nicht weit bis nach Petite Italie und in Montreals Szeneviertel Mile End mit seinen coolen Läden und Restaurants sowie der bunten Streetart.

Eine schöne Radtour ist auch die Fahrt entlang des Lachine-Kanals und vorbei an Montreals Wahrzeichen, der Getreidemühle Farine Five Roses. Weiter geht es zur Ile Sainte-Hélène mit Ausblicken auf Hafen und Skyline. Hier kommst du vorbei am Komplex Habitat 67 und der Kuppel Biosphère, zwei architektonische Überbleibsel der Weltausstellung 1967. Und nicht nur bei schlechtem Wetter ist das Untergrundsystem RESO einen Abstecher wert: das verbindet über 33 Kilometer unter der Stadt Restaurants, Läden oder Hotels.

 

Quebec

Ist das hier wirklich Kanada? Diese Frage stellt sich wahrscheinlich so gut wie jeder Besucher in Québec. Die Stadt am Sankt-Lorenz-Strom wurde bereits 1608 gegründet und verbreitet bis heute europäisches Flair in Nordamerika. Die französischsprachige Ville de Québec ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und zählt mit seiner Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als einzige Stadt nördlich von Mexiko ist Québec bis heute von einer Stadtmauer umgeben.

Und auch die Altstadt ist einzigartig. Der Bereich rund um die Place Royale in der Unterstadt gilt als die Stelle ältester französischer Besiedlung Kanadas. Am besten lässt du dich einfach durch die kleinen Gassen im Vieux-Québec und rund um die Rue du Petit-Champlain treiben. In den pittoresken Steinhäuschen findest du kleine Lädchen, Cafés und Restaurants – und fühlst dich tatsächlich eher wie in der Normandie als in Kanada. Québecs bekannteste Sehenswürdigkeit liegt hingegen in der Oberstadt: Das Hotel Chateau Frontenac gilt als meistfotografiertes Hotel der Welt. Direkt davor liege die Terrasse Dufferin und bietet einen herrlichen Ausblick auf Stadt und Sankt-Lorenz-Strom.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Basilika Notre-Dame de Québec und die Rue du Tresor. Hier stellen genau wie in Montmartre verschiedene Maler ihr Arbeiten aus. Kunst findest du auch im Musée national des beaux-arts du Québec (MNBAQ). Im Mittelpunkt stehen hier moderne und zeitgenössische Kunst sowie Kunst der Inuit. Und dann geht’s auch schon weiter zum Bahnhof – klar, dass der in Québec auch eher wie ein Schlösschen aussieht.

 

Halifax

Unser letzter Stopp ist Halifax, die Hauptstadt von Nova Scotia. Mit seinen etwa 440.000 Einwohnern ist Halifax die mit Abstand größte Stadt in Atlantik-Kanada. Damit ist die Hauptstadt Neuschottlands immer noch überschaubar, aber groß genug für zahlreiche Museen, gute Restaurants, eine Bar- und Kneipenszene und coole Viertel. Halifax‘ Hafen ist einer der größten in Nordamerika – und hier an der Waterfront startet auch unser Besuch.

Ähnlich wie Hamburgs HafenCity hat sich die Waterfront in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Orte der Stadt gemausert. Hier kannst du am Wasser entlang promenieren, in einem der Cafés und Restaurants sitzen oder dir Museen wie das Maritime Museum of the Atlantic mit seiner Titanic-Ausstellung und das Pier 21, Kanadas Immigration Museum, anschauen. Im Queen’s Marque District findest du moderne Architektur am Wasser, Kunst und mit dem Muir das erste Fünf-Sterne-Hotel der Stadt.

Neben der Waterfront zählen die Zitadelle und die Halifax Public Gardens zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Auf dem Rückweg kommst du außerdem an der Central Library vorbei, die architektonisch ein Hingucker ist und von der Dachterrasse einen tollen Ausblick bietet. Und wenn dann noch Zeit bleibt, lohnen sich das West End oder das North End für Street Art, coole Bars und kleine Lädchen – zum Beispiel um hier Halifax‘ berühmten Donair zu probieren, Kanadas Antwort auf den Döner.

 

Praktische Tipps:

Für deine Urlaubsreise und die Einreise nach Kanada brauchst du kein Visum, dafür aber die elektronische Reisegenehmigung (eTA), die du bereits vor der Reise beantragen musst. Von Frankfurt aus sind es per Direktflug sechs Stunden Flugzeit nach Halifax, nach Toronto fliegst du gute acht Stunden. Der Zeitunterschied zu Deutschland liegt bei fünf bis sechs Stunden. Die beste Reisezeit hängt von deinen Vorlieben ab. Beliebt ist der Indian Summer im Herbst, den du im Osten Kanadas besonders schön beobachten kannst.

Wenn du mobil und auch außerhalb der großen Städte unterwegs sein möchtest, mietest du dir für deinen Kanada-Roadtrip am besten einen Mietwagen. Wir waren tatsächlich ohne Auto unterwegs und haben die großen Städte im Osten Kanadas im Rahmen einer Zugreise erkundet. Der Anbieter VIA Rail Canada bietet mehrere Verbindungen pro Tag. Die Hauptreisezeit ist von Juni bis August, wenn auch viele Kanadier Urlaub machen. In dieser Zeit solltest du unbedingt Hotels und Unterkünfte im Vorfeld buchen. Eine breite Auswahl findest du auf Booking.com. Als Reiseführer hatten wir das DuMont Reise-Handbuch Kanada Der Osten dabei. Noch mehr Eindrücke und Bilder von unterwegs findest du auch in meinen Story-Highlights auf Instagram.

Warst du schon im Osten Kanadas unterwegs? Hast du noch mehr Tipps? Dann freue ich mich, über deinen Kommentar! Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram, Flipboard oder Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.

 

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Autor

Willkommen bei My happy Places! Ich bin Britta, Journalistin, lebe in Hamburg und liebe es, zu reisen. Hier nehme ich dich mit zu meinen Lieblingsorten rund um die Welt. Viel Spaß!

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