In Kanadas Atlantikprovinz Nova Scotia erwarten dich 13.000 Kilometer Küste, über 160 Leuchttürme, die entspannte Hauptstadt Halifax, Geschichte, Wein, gutes Essen und ganz viel Natur: 20 Sehenswürdigkeiten und Tipps für deinen Roadtrip.

Anzeige | Nova Scotia ist Kanadas Ocean Playground – und schon beim Anflug auf Halifax verstehst du ganz schnell warum: Die Halbinsel liegt umgeben vom Atlantik ganz im Osten des Landes und wird vor allem durch seine Küste geprägt. In vielen Orten steht bis heute der Fischfang im Mittelpunkt und kein Punkt in Nova Scotia ist mehr als 56 Kilometer vom Meer entfernt. Du kannst segeln, fischen, auf Kanutour gehen, Wale beobachten – oder auch einfach nur am Strand spazieren gehen.

Und zur Küste gehören natürlich auch die Leuchttürme. In Nova Scotia gibt es noch 160 davon, mehr als in jeder anderen Provinz in Kanada. Über 50 historische Leuchttürme sind für die Öffentlichkeit zugänglich, alle geben ein tolles Fotomotiv ab. Wir sind auf unserem Leuchtturm-Roadtrip durch Nova Scotia entlang der Lighthouse Route und weiter die Küste entlang auf Entdeckungstour gegangen. Was sind die schönsten Orte und Must Sees? Welche Sehenswürdigkeiten solltest du in deinem Urlaub nicht verpassen? Hier findest du unsere Tipps für eine Rundreise durch Nova Scotia. Los geht’s!

Halifax

Halifax ist die bunte und entspannte Hauptstadt von Nova Scotia
Halifax ist die bunte und entspannte Hauptstadt von Nova Scotia

Unser Leuchtturm-Roadtrip und Urlaub in Nova Scotia startet in Halifax, der Hauptstadt von Neuschottland. Mit seinen etwa 440.000 Einwohnern ist Halifax die mit Abstand größte Stadt in Atlantik-Kanada. Damit ist die Hauptstadt Nova Scotias immer noch überschaubar, aber groß genug für zahlreiche Museen, gute Restaurants, eine Bar- und Kneipenszene und coole Viertel. Halifax‘ Hafen ist einer der größten in Nordamerika – und hier an der Waterfront startet auch unser Besuch.

Ähnlich wie Hamburgs HafenCity hat sich die Waterfront von Halifax in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Orte der Stadt gemausert. Hier kannst du am Wasser entlang promenieren, in einem der Cafés und Restaurants sitzen oder dir Museen wie das Maritime Museum of the Atlantic mit seiner Titanic-Ausstellung und das Pier 21, Kanadas Immigration Museum, anschauen. Im Queen’s Marque District findest du moderne Architektur am Wasser, Kunst und mit dem Muir das erste Fünf-Sterne-Hotel der Stadt. Zum Essen hat es uns beim Bicycle Thief besonders gut geschmeckt.

Neben der Waterfront zählen die Zitadelle und die Halifax Public Gardens zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Auf dem Rückweg kommst du außerdem an der Central Library vorbei, die architektonisch ein Hingucker ist und von der Dachterrasse einen tollen Ausblick bietet. Und wenn dann noch Zeit bleibt, lohnen sich das West End oder das North End für Street Art, coole Bars und kleine Lädchen – zum Beispiel um hier Halifax‘ berühmten Donair zu probieren, Kanadas Antwort auf den Döner.

 

Sambro Island

Der Leuchtturm von Sambro Island ist der älteste funktionierende Leuchtturm Nordamerikas
Der Leuchtturm von Sambro Island ist der älteste funktionierende Leuchtturm Nordamerikas

Von Halifax aus starten wir zum ersten Highlight – und was für einem! Unser Ziel ist der älteste erhaltene Leuchtturm Nordamerikas von 1759. Der steht auf Sambro Island, einer kleinen Inselgruppe etwa zwölf Seemeilen südlich von Nova Scotias Hauptstadt. Auf die Insel kommst du entweder mit dem Boot – oder wie wir mit einem exklusiven Hubschrauberflug.

Der Flughafen Halifax ist Startpunkt für unser Heli-Picknick auf Sambro Island. Wir fliegen über die Wälder und Seen im Norden von Halifax, über Nova Scotias Hauptstadt, entlang der Küste und dann über das offene Meer zu der kleinen Insel. Die haben wir für die nächste Stunde ganz für uns allein – ein Traum, oder? Wir können wir bei schönstem Wetter zum ehemaligen Leuchtturmwärterhäuschen über die Insel wandern und dort ein paar Robben beim Sonnenbaden zuschauen. Und dann genießen wir unser Picknick am Meer mit Blick auf den Leuchtturm und die tosenden Wellen. Was für ein Erlebnis! Viel zu schnell geht es wieder zurück nach Halifax – der Ausblick auf den Atlantik, die herbstlich bunten Wälder und Nova Scotias Seen ist aber midenstens genauso großartig.

 

Annapolis Valley

Die Telefonzelle inmitten der Weinreben von Luckett Vineyards ist ein beliebtes Fotomotiv
Die Telefonzelle inmitten der Weinreben von Luckett Vineyards ist ein beliebtes Fotomotiv

Nun geht es aber wirklich los mit unserem Roadtrip durch Nova Scotia – und unser erster Stopp auf der Route ist das Annapolis Valley. Von hier folgen wir dem Evangeline Trail, der uns als Panoramastraße von Wolfville an der Küste entlang bis nach Yarmouth führen wird. Erstmal machen wir aber einen Stopp im Zentrum von Nova Scotias Weingegend.

Rund um Wolfville findest du insgesamt acht Weingüter und kannst dich durch Nova Scotias beste Weine probieren. Der Tidal Bay ist Nova Scotias Signature Wein und wurde 2012 als erste geschützte Herkunftsbezeichnung eingeführt. Der spritzige Weißwein passt perfekt zu den Meeresfrüchten der Region und jedes Weingut hat seine eigene Ausgabe. Wir machen einen Stopp bei Luckett Vineyards, inklusive Lunch mit Blick über die Weinreben. Und natürlich müssen wir auch noch das Foto von der Telefonzelle im Weingut machen. Die funktioniert übrigens wirklich!

 

Wolfville

Das kleine Städtchen Wolfville versprüht studentisches Flair
Das kleine Städtchen Wolfville versprüht studentisches Flair

Das Zentrum von Nova Scotias Weinregion im Annapolis Valley ist Wolfville. Das kleine Studentenstädtchen am Südwestzipfel des Minas Basin ist einen Zwischenstopp und kleinen Stadtbummel wert. Hier findest du nette Cafés und kleine Lädchen zum Stöbern. Bekannt ist Wolfville außerdem für seinen Farmer’s Market, der immer samstags stattfindet. Falls du wie wir nicht am Wochenende in der Stadt bist, kannst du stattdessen in einem der zahlreichen Hofläden einen Stopp einlegen. Tipps sind Stirlings Fruit Farm oder der Henningaer’s Farm Market. Im Herbst zum Indian Summer in Nova Scotia ist hier alles mit Kürbissen geschmückt.

Rund um Wolfville wächst aber nicht nur Wein, auch viele Obstbauern haben hier ihre Anbaugebiete. Die Äpfel der Region werden unter anderem zu Cider verarbeitet, den du in der Annapolis Cider Company probieren kannst. Auf deiner Reise durch Nova Scotia wirst du auch immer wieder kleine Craft Beer-Brauereien entdecken. Und eine der ungewöhnlichsten liegt in Wolfville: In der Church Brewing Company kannst du in einer alten Kirche anstoßen.

 

Grand Pré

Die Landeschaft von Grand Pré gehört zum UNESCO-Welterbe
Die Landeschaft von Grand Pré gehört zum UNESCO-Welterbe

Gleich nebenan liegt das kleine Örtchen Grand-Pré, das für die Geschichte Neuschottlands von großer Wichtigkeit ist. Kanadas zweitkleinste Provinz hieß einst Neufrankreich. Eine kleine Gruppe französischer Kolonisten hatte ab 1605 in Port Royal im Annapolis Valley den Grundstein dafür gelegt. Die sogenannten Akadier siedelten im Norden des heutigen Nova Scotia und machten das Land urbar, bis sie 1755 von den Briten vertrieben wurden. Die Grand-Pré National Historic Site ermöglicht einen Blick in die Geschichte und erinnert an das Gebiet von Grand Pré als Zentrum der akadischen Besiedlung.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in dem kleinen Örtchen ist der UNESCO-Aussichtspunkt. Von hier hast du einen Blick über die Wiesen und Felder bis zur Bay of Fundy und hinüber nach New Brunswick. Seit 2012 ist diese Kulturlandschaft Teil des UNESCO-Welterbes und erinnert an die Entwicklung der Landwirtschaft durch die Akadier. Zum Schutz des niedrig gelegenen Sumpfes vor den Gezeiten nutzten sie traditionelle Deichbautechniken. Ein Tipp: Direkt nebenan liegt das Weingut Domaine de Grand Pré. Es ist eines der ältesten Weingüter Nova Scotias und zieht vor allem mit seinem Restaurant Le Caveau viele Besucher an.

 

Bay of Fundy

Ein Must Do in Nova Scotia: Hummer essen, wie hier am Hafen von Hall's Harbour
Ein Must Do in Nova Scotia: Hummer essen, wie hier am Hafen von Hall’s Harbour

Die Bay of Fundy ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Neuschottland und gehört unbedingt mit auf deine Liste der Must Dos. Die Meeresbucht liegt zwischen Nova Scotia und New Brunswick und ist bekannt für ihren enormen Tidenhub. Die höchsten Tidenunterschiede der Welt findest du im Minas-Becken unweit von Wolfville: 13 Meter beträgt der Tidenhub hier bei Normalhochwasser, bis zu 16 Meter bei Springflut. Je nachdem, wann du da bist, schaukeln die Fischerboote hier entweder malerisch auf dem Wasser oder hängen an den Seilen von den Kaiwänden herunter.

Was du außerdem in jedem Hafen entdeckst: die Hummerkisten. Das beliebte Krustentier gibt’s in Nova Scotia das ganze Jahr über fangfrisch und zu sehr moderaten Preisen. Hummer-Fans können dem Nova Scotia Lobster Trail mit seiner Sammlung der besten Hummer-Restaurants der Provinz folgen. Wir probieren ihn in dem kleinen Fischerörtchen Hall’s Harbour. Hier ist das Hall’s Harbour Lobster Pound für seinen Hummer berühmt. Anschließend geht’s weiter an der Küste entlang, mit Zwischenstopps an den Leuchttürmen von Margaretsville und Port George. Der Leuchtturm von Margaretsville hat als einziger in Nova Scotia schwarze statt rote Streifen.

 

Annapolis Royal

In Annapolis Royal erwartet dich ein Einblick in Nova Scotias Geschichte
In Annapolis Royal erwartet dich ein Einblick in Nova Scotias Geschichte

Unser nächster Stopp ist Annapolis Royal – ein kleines Städtchen, das bis heute viel Geschichte atmet. Im 17.  Jahrhundert war es unter dem Namen Port Royal Hauptstadt der französischen Akadie und die erste dauerhafte europäische Siedlung in Nordamerika. Mit der Einnahme durch die Briten hat der Ort seinen heutigen Namen Annapolis Royal erhalten. Aus dieser Zeit stammt das Fort Anne National Historic Site. Hier sind noch das Offiziersquartier und die Erdwälle des britischen Forts zu sehen. Nebenan auf dem Friedhof erzählen außerdem die Grabsteine die Geschichten der ehemaligen Bewohner.

Vom Fort aus kannst du an der kleinen Promenade am Wasser entlang spazieren und kommst dabei ganz automatisch am hübschen Annapolis Royal Lighthouse vorbei. Der Leuchtturm wurde 1889 an Stelle eines alten Regierungsgebäudes gebaut, das abgebrannt war. Von hier bummelst du weiter die St. George Street entlang und machst es dir dort in einem netten Café gemütlich.

 

Digby

In Digby zählen die Leuchttürme und Jakobsmuscheln zu den Highlights
In Digby zählen die Leuchttürme und Jakobsmuscheln zu den Highlights

Weiter geht es nach Digby, wo dich das nächste Highlight erwartet. Das kleine Fischerörtchen ist nicht nur die Jakobsmuschelhauptstadt Nova Scotias, sondern der ganzen Welt. In Digby wurden Jakobsmuscheln in den 1920er Jahren erstmals kommerziell geerntet und bis heute findest du hier die weltweit größte Jakobsmuschelflotte. Klar, dass du in den Restaurants der Stadt die Scallops in allen möglichen Zubereitungsvarianten probieren kannst.

Anschließend kannst du an der Uferpromenade entlang flanieren, bevor du einen Abstecher zum Point Prim Lighthouse machst. Der Leuchtturm liegt auf einer Landzunge am westlichen Eingangspunkt vom Digby Gut, der zwischen hohen Steilküsten gelegenen Tiefwasserpassage von der Bay of Fundy zum Annapolis Basin. Und wenn du mehr Zeit als wir im Gepäck hast, lohnt sich die Fahrt entlang der Panoramastraße auf die Inseln vom Digby Neck. Neben Leuchttürmen und Meer erwartet dich hier von Frühjahr bis Herbst Whale Watching als Highlight.

 

Church Point

Ein Highlight: Glamping in der Kuppel direkt am Meer
Ein Highlight: Glamping in der Kuppel direkt am Meer

Unser nächster Stopp ist Church Point oder auch Pointe-de-l’Eglise. Hier in der Clare Region werden die akadischen Wurzeln der Einwohner wieder besonders sichtbar. Die Ortsnamen sind zweisprachig und vor vielen Häusern weht nicht nur die kanadische, sondern auch die akadische Flagge. Sie sieht auf den ersten Blick aus wie die französische Trikolore, hat aber zusätzlich einen goldenen Stern. In Church Point befindet sich mit der Université Sainte-Anne die einzige französischsprachige Universität Neuschottlands und direkt daneben steht mit der Eglise de Sainte Marie die größte und höchste Holzkirche Nordamerikas.

Was du hier ganz im Westen von Nova Scotia außerdem besonders gut kannst: Sterne gucken. Die Region ist eine von zwei zertifizierten Dark Sky-Gebieten in Nova Scotia. Und so findest du verschiedene Angebote, um den nächtlichen Sternenhimmel zu bewundern. Wir dürfen in den Glamping-Kuppeln von Driftwood By The Bay hoch zur Milchstraße schauen – vom eigenen Whirpool am Wasser aus. Die komplett ausgestatten Kuppeln stehen direkt am Meer und du kannst vom Bett entweder die plätschernden Wellen oder durchs Dach den Sternenhimmel anschauen. Noch so ein Ort für unvergessliche Erlebnisse!

 

Smuggler’s Cove

Die Bucht von Smugglers Cove ist ein schöner Zwischenstopp
Die Bucht von Smugglers Cove ist ein schöner Zwischenstopp

Weiter geht es entlang der Yarmouth & Acadian Shores an der Westküste Nova Scotias. Hier an der „French Shore“, der französischen Küste, ziehen sich kleine Örtchen entlang, dazwischen hast du immer wieder Ausblicke aufs Meer. Wir starten am Leuchtturm im kleinen Hafen von Belliveau Cove. Von Ende Mai bis Ende September kannst du hier immer samstags auf dem kleinen Farmer’s Market einkaufen.

Wenn du anschließend dem Highway 1 folgst, kommst du in Meteghan an der kleinen Smuggler’s Cove vorbei. Von einer Aussichtsplattform hast du einen schönen Blick über die Bucht, die während der Prohibition in den 1920er Jahren ein beliebter Ort für den Schmuggel von Spirituosen war. Bei Ebbe waren die Höhlen am Fuße der Felsenküste zugänglich – und damit auch die Verstecke. Falls du bei Ebbe vor Ort bist, kannst du über eine Treppe bis zum Meeresboden hinuntergehen.

 

Cape Saint Mary Lighthouse

Atemberaubend gelegen: das Cape Saint Mary Lighthouse
Atemberaubend gelegen: das Cape Saint Mary Lighthouse

Weiter geht es zum Cape Saint Mary Lighthouse, einem echten Highlight hier an der Westküste. Der Leuchtturm selbst ist gar nicht so hübsch, seine Lage oberhalb der zerklüfteten Steilküste ist aber wirklich spektakulär. War die Küste entlang der Bay of Fundy noch eher niedrig und viele Strände leicht zugänglich, wird es hier felsig und besonders sehenswert.

Kein Wunder, dass der Aussichtspunkt am Cape Saint Mary nicht nur tagsüber, sondern auch am Abend zum Sonnenuntergang sehr beliebt ist. Von hier hast du einen herrlichen Ausblick auf die Klippen und das Meer. Und nachts kommen auch hier die Sterne raus – Romantik pur.

 

Mavilette Beach

Nova Scotia hat auch tolle Sandstrände zu bieten, wie hier der Mavilette Beach
Nova Scotia hat auch tolle Sandstrände zu bieten, wie hier der Mavilette Beach

Nur einen Steinwurf entfernt vom Cape Saint Mary Lighthouse liegt der Mavilette Beach, einer der schönsten Sandstrände im Westen von Nova Scotia. Wenn du durch die Sandwege und Dünen läufst, fühlt sich Neuschottland plötzlich an wie Sylt. Hinter den Dünen erwartet dich ein 1,5 Kilometer langer Sandstrand, der im Sommer zum Baden einlädt. Einen Zwischenstopp für einen kleinen Strandspaziergang solltest du aber auch ansonsten einplanen.

Noch so ein schöner weißer Sandstrand erwartet dich später an der Südküste. Hier kannst du am Summerville Beach einen Strandspaziergang machen und anschließend im Restaurant The Grill des The Quarterdeck Resorts mit Blick auf Wellen und Meer einen Lunch-Stopp einlegen.

 

Cape Forchu Lighthouse

Das Cape Forchu Lighthouse ist der höchste Leuchtturm in Nova Scotia
Das Cape Forchu Lighthouse ist der höchste Leuchtturm in Nova Scotia

Ein Stückchen weiter die Küste entlang ist das nächste Highlight das Cape Forchu Lighthouse. Dieser Leuchtturm sieht so ganz anders aus als die süßen historischen Leuchttürme, die wir bisher gesehen haben. Und mit seinen knapp 28 Metern ist das Cape Forchu Lighthouse auch einer der höchsten Leuchttürme in Nova Scotia. Im Volksmund wird er übrigens Apfelkern genannt, da er mit seiner Form an das Kerngehäuse eines abgeknabberten Apfels erinnert. Falls du keine Höhenangst hast, kannst du die 77 Stufen bis ganz nach oben hochklettern und den Ausblick auf den Atlantik genießen.

Unterwegs zum Cape Forchu gibt’s übrigens einen Fotospot, den du kaum übersehen kannst. Die bunte Bojenwand unweit des Leuchtturms ist ein echter Hingucker und den Zwischenstopp fürs Erinnerungsfoto wert. Jede der farbenfrohen Bojen sieht anders aus und erzählt die Geschichte der örtlichen Fischer. Solche bunten Bojenwände findest du an einigen Stellen in Nova Scotia, die Yarmouth Buoy Wall ist aber definitiv die coolste.

 

Yarmouth

Nova Scotia Sehenswürdigkeiten
Yarmouth ist die größte Stadt im Westen von Nova Scotia

Bunt wird es dann auch in Yarmouth selbst, der größten Stadt an der Westküste von Nova Scotia. Mit seinen knapp 8.000 Einwohnern ist das Städtchen trotzdem sehr überschaubar und perfekt für einen Zwischenstopp zum Lunch oder auf einen Kaffee. Yarmouth blickt wie viele Orte hier an der Küste auf eine lange Seefahrer- und Schiffsbautradition zurück, und aus dieser Zeit sind noch einige der alten Kapitänshäuser erhalten.

Immer donnerstags lohnt es sich außerdem, über den lokalen Farmer’s Market zu schlendern. Bei deinem Spaziergang durch die Stadt wirst du sicher auch das ein oder andere der bunten Murals entdecken. Und dann geht es auch schon weiter entlang der Südküste: Hier in Yarmouth startet Nova Scotias Lighthouse Route.

 

Sandy Point Lighthouse

Bei Ebbe kannst du zum Sandy Point Lighthouse laufen
Bei Ebbe kannst du zum Sandy Point Lighthouse laufen

Mit ihren mehr als 40 Leuchttürmen ist Nova Scotias Südküste das Herz der Leuchtturm-Route. Wir starten in Yarmouth und kommen auf dem Weg weiter an der Küste entlang in Barrington an dem kleinen Seal Island Lighthouse Museum vorbei. Von hier geht es über eine Brücke hinüber nach Cape Sable Island. Ganz im Süden der Insel in The Hawk befinden wir uns dann am südlichsten Zipfel von Nova Scotia. Vom Strand aus kannst du das Cape Sable Lighthouse sehen, mit 30 Metern der höchste Leuchtturm in Nova Scotia.

Für uns geht es aber noch weiter zum Sandy Point Lighthouse, einem nächsten Unikum unter den Leuchttürmen in Nova Scotia. Der eckige Turm steht auf einer Sandbank am Eingang des Hafens von Shelbourne. Und das Besondere: Bei Ebbe kannst du über die Sandbank bis hinüber zum Leuchtturm spazieren. Wir sind ein bisschen zu spät, dafür wartet auch uns aber ein wunderschöner Sonnenuntergang.

 

Liverpool

Das kleine Städtchen Liverpool ist einen Zwischenstopp wert
Das kleine Städtchen Liverpool ist einen Zwischenstopp wert

Am nächsten Morgen starten wir mit einem Frühstück in Liverpool. Das kleine Städtchen an Nova Scotias Atlantikküste empfängt uns mit bunten Holzhäusern, alten Kapitänsvillen – und dem Café Main & Mersey direkt an der Hauptstraße. Hier kannst du lecker frühstücken und es lohnt sich, am Mittag oder Abend nochmal wiederzukommen. Dann erwartet dich eine hervorragende japanisch-kanadische Fusion-Küche. Halt in Liverpool außerdem Ausschau nach dem kleinen Gag am Straßenrand: In Erinnerung an die britische Geschichte sind viele Hydranten als kleine Wachsoldaten bemalt.

Und das ist nicht der einzige Hinweis auf die vielen verschiedenen Länder, aus denen die Siedler vor einigen hundert Jahren nach Kanada gekommen sind. Brooklyn liegt hier direkt ums Eck – und als witziger Abstecher für Deutsche East Berlin und West Berlin. Mehr als ein paar Häuschen gibt es dort jeweils nicht, ganz im Gegensatz zum großen Berlin auf der anderen Seite des Atlantiks. Bevor du weiterfährst, kannst du in Livertpool noch den Fort Point Lighthouse Park besichtigen. Der Leuchtturm von 1855 ist viertälteste erhaltene Leuchtturm in Nova Scotia.

 

LaHave

Das Fort Point Museum in LaHave bietet Einblicke in die maritime Geschichte
Das Fort Point Museum in LaHave bietet Einblicke in die maritime Geschichte

Von Liverpool geht es an der Küste entlang weiter Richtung LaHave. Vorher machen wir aber noch einen Zwischenstopp am Western Head Lighthouse, einer Nebelhornstation. Neben dem Leuchtturm findest du das inzwischen automatisierte Nebelhorn – und wenn sich nicht gerade die Wellen des Atlantiks tosend auslaufen, fängt das plötzlich an zu tuten. Im Hafen von Port Medway machen wir noch einen kurzen Stopp an dem kleinen Leuchtturm von 1899 – und dann geht’s wirklich weiter zum Fort Point Museum an der Mündung des LaHave Rivers.

Der Leuchtturm dort ist eine Nachbildung, das kleine Museum erinnert aber an die Zeit, als hier 1632 die erste Hauptstadt Neufrankreichs und damit der Beginn der akadischen Geschichte in Kanada begann. Unbedingt einplanen musst du in LaHave anschließend den Stopp in der LaHave Bakery. Hier bist du in Sekunden in die Zeit der Kolonialwarenläden zurückversetzt, kannst die leckeren Kuchen oder das frische Brot probieren und dich in kleinen Farmer’s Market eindecken. Und dann geht’s mit der historischen Fähre in ein paar Minuten von LaHave hinüber nach East LaHave – und weiter auf der Lighthouse Route.

 

Lunenburg

Das bunte Lunenburg ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Nova Scotia
Das bunte Lunenburg ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Nova Scotia

Unser nächster Stopp ist das charmante und bunte Städtchen Lunenburg, nochmal ein echtes Highlight auf unserem Roadtrip und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten und schönsten Orte in Nova Scotia. In Lunenburg erwartet dich eine kleine Waterfront, eine bunte Altstadt mit vielen historischen Holzhäusern, kleine Lädchen sowie nette Cafés und Restaurants. Wir haben zum Beispiel bei Licoln Street Food sehr gut gegessen. Und in einem der süßen alten Häuser durften wir übernachten: Das Ivy House Inn ist ein kleines, aber feines Boutique-Hotel.

Bei uns Deutschen macht es bei dem Namen Lunenburg natürlich Klick. Und tatsächlich ist eine Herleitung, dass viele deutsche Siedler aus der Region um Lüneburg hier sesshaft geworden sind. Als Nordamerikas bestes noch erhaltenes Beispiel für eine geplante britische Kolonialsiedlung gehört Lunenburg inzwischen sogar zum UNESCO-Welterbe. Das gitterförmige Straßennetz der 1753 gegründeten Stadt ist noch heute sichtbar. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Lunenburg ist das Fisheries Museum of the Atlantic in einer ehemaligen Fischverarbeitungsfabrik. Hier kannst du in die Schifffahrtsgeschichte von Nova Scotia eintauchen. Im Hafen ist außerdem das Segelschiff Bluenose II ein Hingucker – ein Nachbau des legendären Schoners Bluenose. Am besten lässt du dich einfach durch die Stadt treiben und genießt das maritime Flair. Oder du schließt dich einer der täglichen Lunenburg Walking Tours an und tauchst weiter in die Geschichte ein. 

 

Mahone Bay

Das Städtchen Mahone Bay ist für seine drei Kirchen bekannt
Das Städtchen Mahone Bay ist für seine drei Kirchen bekannt

Der vorletzte Stopp auf unserem Leuchtturm-Roadtrip durch Nova Scotia ist das kleine Städtchen Mahone Bay – auch bekannt als die Stadt der drei Kirchen. Die stehen nebeneinander aufgereiht an der Uferpromenade und sind definitiv ein Foto wert. Und auch ansonsten läuft dir in Mahone Bay das ein oder andere Foto vor die Linse. Nicht umsonst findet die New York Times das ehemalige Fischerdörfchen „bildschön“.

Genau wie nebenan in Lunenburg findest du auch in Mahone Bay einige hübsche Lädchen sowie nette Cafés. Für alle Kaffeefans ist das The Barn Coffee House eine Empfehlung, beliebt ist auch die Saltbow Brewery. Ansonsten schlenderst du auch in Mahone Bay am besten einfach durch die Sträßchen und suchst dir ein nettes Fleckchen.

 

Peggy’s Cove

Ein Highlight in Nova Scotia: der Leuchtturm von Peggy's Cove
Ein Highlight in Nova Scotia: der Leuchtturm von Peggy’s Cove

Und dann heißt es auch schon fast Abschied nehmen von Nova Scotia. Vorher steht aber noch ein letztes Highlight auf unserem Programm und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der kanadischen Provinz. Und was könnte als Abschluss eines Lighthouse-Roadtrips besser passen als der Leuchtturm von Peggy’s Cove? An dem klassisch rot-weißen Leuchtturm von 1915 endet nun leider unsere Tour entlang der Lighthouse Route. Mit seiner dramatischen Lage auf den von tosenden Wellen umgebenen Felsen, wird schnell klar, warum das einer der beliebtesten Orte von Neuschottland ist.

Nicht verpassen solltest du aber auch das kleine Fischerdorf, das sich trotz all des Rummels seinen rustikalen und authentischen Charakter erhalten hat. Hier schaukeln die Fischerboote auf dem Wasser, stehen die Hummerkisten am Hafen – und daneben die Souvenirläden und Kunstgalerien. Apropos Hummer: Die Hummerbrötchen von Tom’s Lobster Shack gelten als die besten der Gegend, also unbedingt probieren. Wir setzen uns damit an den kleinen Hafen und genießen einen letzten Ausblick auf Nova Scotias schöne Küstenlandschaft. Bis zum nächsten Mal!

 

Praktische Tipps:

Von Frankfurt aus bist du in sechs Stunden per Direktflug in Nova Scotias Hauptstadt Halifax. Vom Flughafen Halifax startest du am besten direkt mit einen Mietwagen zu deiner Rundreise. Die beste Reisezeit für deinen Urlaub in Kanadas zweitkleinster Provinz ist von Frühjahr bis Herbst. Ab Mitte September kannst du den Indian Summer in Nova Scotia genießen, spätestens ab Oktober haben allerdings auch schon viel touristische Angebote geschlossen.

Die Hauptreisezeit ist von Juni bis August, wenn auch viele Kanadier Urlaub machen. In dieser Zeit solltest du unbedingt Hotels und Unterkünfte im Vorfeld buchen. Hotels in Nova Scotia findest du auf Booking.com. Wir haben neben den bereits genannten Unterkünften in Halifax im Westin Nova Scotian und in Wolfville im Evangeline übernachtet. Als Reiseführer hatten wir das DuMont Reise-Handbuch Kanada Der Osten dabei. Noch mehr Eindrücke und Bilder von unterwegs findest du auch in meinen Story-Highlights auf Instagram.

Warst du schon in Nova Scotia? Hast du noch mehr Tipps? Dann freue ich mich, über deinen Kommentar! Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram, Flipboard oder Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.

 

Offenlegung: Der Artikel ist im Rahmen einer bezahlten Kooperation in Zusammenarbeit mit Tourism Nova Scotia entstanden. Vielen Dank für die Einladung! Meine Meinung ist wie immer unabhängig.

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Autor

Willkommen bei My happy Places! Ich bin Britta, Journalistin, lebe in Hamburg und liebe es, zu reisen. Hier nehme ich dich mit zu meinen Lieblingsorten rund um die Welt. Viel Spaß!

3 Kommentare

  1. Der Bericht macht direkt wieder Lust auf Ostkanada. Einige Stationen, über die du berichtest, haben wir bei unserer Rundreise auch besucht. Ich erinnere mich immer wieder gerne und habe den Gedanken an einen zweiten Besuch von Antlantik-Kanada noch nicht verworfen.

    • Liebe Cornelia,
      ich freue mich sehr, dass beim Lesen alte Erinnerungen wieder wach werden 🙂
      Und ja, Atlantik-Kanada lohnt auf jeden Fall für einen weiteren Besuch!
      Viel Spaß,
      Britta

  2. Liebe Britta,
    was für eine traumhafte Reise durch Nova Scotia mit vielen wunderbaren Fotos! Steht definitiv noch auf unserer Reisewunschliste, daher werde ich deinen Artikel direkt mal auf meinem Kanada-Pinterest-Board pinnen. Vielen Dank für die vielen Tipps!
    LG Julia von MeinWeltbuch

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