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Rund um Lissabon gibt es einiges zu entdecken: vom Märchenschloss in Sintra über die raue Küste am Cabo da Roca oder Burgen und Klöster bis zum Studentenstädtchen Coimbra. Fünf dieser Orte stelle ich dir heute vor.
1. Märchenhafte Paläste in Sintra
Er ist eine Mischung aus Zuckerbäckerschloss, Disneyland und Neuschwanstein von Portugal – und einer der meistbesuchten Orte rund um Lissabon: der Pena-Palast in Sintra. So viel Kitsch gibt es selten so geballt an einem Ort. Und trotzdem ist das Märchenschloss, das hoch auf einem Berg oberhalb des Ortes thront, einen Abstecher wert. Bei einem Rundgang über die Schlossmauern kannst du die Aussicht bis nach Lissabon und zum Meer genießen – und im Anschluss die Palasträume besichtigen.
Ab 1844 ließ der damalige König Fernando II. es auf den Mauern eines alten Klosters bauen. Gelb, Rot und Violett sind die dominierenden Farben. Hier verbinden sich Manuelinik mit maurischen und gotischen Elementen zu einem wilden Mix an Baustilen. Der Palacio Nacional de Pena war übrigens als erstes da und inspirierte offensichtlich Ludwig von Bayern zum Bau von Neuschwanstein.
Der Pena-Palast ist sicherlich der bekannteste, in dem kleinen Städtchen und seiner Umgebung gibt es aber noch einige andere jahrhundertealte Paläste. Seit 1995 gehört die Kulturlandschaft Sintra deshalb zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Unbedingt auch sehenswert ist der Palacio Nacional de Sintra. König Joao I. ließ ihn im 14. Jahrhundert auf den Grundmauern eines maurischen Vorgängerbaus als Sommerresidenz bauen – und als solche wurde er noch bis ins 20. Jahrhundert genutzt. Seine Nachfolger nahmen allerding zahlreiche Umbauten und Erweiterungen vor, so dass dich auch hier heute ein Mix aus verschiedenen Epochen erwartet.
Die schon von weitem sichtbaren Schornsteine sind das Markenzeichen des Palastes und Teil der riesigen Küche. Auf einem Rundgang kannst du außerdem die filigran bemalte hölzerne Decke im Schwanensaal oder die Kuppel und die kunstvollen Azulejos im Wappensaal bewundern.
2. Raue Klippen am Cabo da Roca
Portugal liegt im äußersten Westen von Europa – und unweit von Lissabon befindet sich deshalb auch der westlichste Punkt des Kontinents. Am Cabo da Roca trifft der Atlantik auf die raue und felsige Steilküste. 140 Meter hoch türmen sich die Klippen über dem Meer.
Eine Steintafel markiert den Punkt und zitiert Portugals Nationaldichter Luís de Camões, der den Ort mit folgenden Worten beschrieben hat: „Hier… Wo die Erde endet und das Meer beginnt…“. Früher glaubte man tatsächlich, dass sich am Cabo da Roca das Ende der Welt befindet.
Rund um den Leuchtturm führen Pfade am Rand der Steilküste entlang und im Tourismusbüro kannst du dir gegen Gebühr auf einer Urkunde bestätigen lassen, dass du auch wirklich dort gewesen bist.
3. Malerische Idylle in Obidos
Das Örtchen Obidos befindet sich eine Autostunde nördlich von Lissabon. Wenn du kleine Gassen, Kopfsteinpflaster und blumengeschmückte Fassaden magst, solltest du unbedingt einen Abstecher einplanen. Wegen dieser Idylle zählt Obidos zu den romantischsten Orten in Portugal – und dass sich das rumgesprochen hat, ist tagsüber an der großen Zahl Touristen sichtbar. Wenn die Busse am Nachmittag abgefahren sind, wird es allerdings wieder ruhig – und spätestens dann kannst du den kleinen Ort fast ganz allein erobern.
Durch das mit Kacheln verzierte Stadttor gelangst du auf das Hauptsträßchen, die Rua Direita. Hier reihen sich kleine Läden, Souvenirshops, Cafés und Restaurants aneinander. Am Ende der Straße erwarten dich die Kirche Santa Maria und Obidos Burg, in der sich heute ein Hotel befindet. Ein Highlight ist der Rundgang über die komplett erhaltene Stadtmauer. Von hier oben kannst du aus verschiedenen Perspektiven den Blick über die Dächer und die weißen Häuser des Ortes schweifen lassen.
4. Kirchen, Klöster und Burgen rund um Nazaré
Portugal hat eine reiche Geschichte – und einen kleinen Einblick bekommst zu in der Nähe von Nazaré. Hier erinnern Kirchen, Klöster und Burgen an lange vergangene Zeiten. Die Zisterzienserabtei von Alcobaca, das ehemalige Dominikanerkloster in Batalha sowie Burg und Kloster der Tempelritter in Tomar gehören alle drei zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind ein Muss für Geschichts- und Kulturfans.
Mit dem Kloster in Alcobaca feierten Portugals katholische Könige den Sieg über die Mauren. Bereits im 12. Jahrhundert begonnen, konnte der Bau des Mosteiro de Alcobaca Mitte des 13. Jahrhunderts abgeschlossen werden. Es ist eine der größten Klosteranlagen Portugals, die über 200 Meter breite Igreja Santa Maria dominiert bis heute den Hauptplatz des Ortes. Die Anlage gilt als bedeutendes Zeugnis der Zisterzienserkirchen in Europa.
20 Kilometer entfernt ist auch das Mosteiro Santa Maria da Vitoria in Batalha das Zeichen eines Sieges. König Joaos I. stiftete es 1385 für seinen Triumph über das Königreich Kastilien. Fast 200 Jahre dauerte die Fertigstellung, eine Kappelle blieb bis heute unvollendet. Das Kloster verbindet Elemente aus Gotik, Manuelinik und Renaissance. Figurengeschmückte Portale und ein reich verzierter Kreuzgang sind zwei Beispiele für die sehenswerte Architektur.
Letzter spiritueller Ort sind Burg und Kloster der Tempelritter in Tomar. Auch diese Anlage aus dem 12. Jahrhundert ist bestens erhalten und wurde über mehrere Jahrhunderte erweitert. Zuletzt kam im 16. Jahrhundert eine im Stil der Manuelinik errichtete Kirche hinzu. Das Convento de Cristo war Mittelpunkt des alten Sitzes des Templerordens und gilt heute als eines der bedeutendsten Renaissancewerke Portugals. Die Kirche, der Kreuzgang und das manuelinische Fenster solltest du nicht verpassen.
5. Studentisches Flair in Coimbra
Bis nach Coimbra sind es von Lissabon aus fast zwei Stunden, aber der Ausflug lohnt sich. In der Universitätsstadt am Mondego verbinden sich Geschichte und Kultur mit studentischem Flair. In der historischen Altstadt findest du repräsentative Kirchen und Paläste neben verwunschene Gassen. Und oben über der Stadt mit ihren rund 100.000 Einwohnern thront die bereits im 14. Jahrhundert gegründete Universität. 1537 erhielt sie ihren endgültigen Sitz in Coimbra.
Ausgangspunkt für deinen Stadtbummel ist der Largo da Portagem, von dem du direkt in die Hauptstraße Rua Ferreira Borges gelangst. Sie führt dich bis zum Praca 8 de Maio, der von der Kirche Santa Clara dominiert wird, einem Teil des sehenswerten Convento de Santa Cruz.
Ein Stück zurück, kannst du rechts von der Hauptstraße abbiegen und kommst durch das Stadttor Arco de Almedina in die hügeligen Gässchen der Altstadt, durch die du dich einfach treiben lassen kannst. Hier gibt es auch viele kleine Cafés und Restaurants für einen Zwischenstopp. Und wenn du dich immer bergauf orientierst, landest du irgendwann ganz automatisch oben auf dem Universitätshügel und kannst von hier den Blick über Fluss und Stadt genießen.
Praktische Infos
Von Lissabon nach Coimbra kommst du einfach und schnell mit dem Zug. Um zu den kleineren Zielen zu gelangen, bietet sich ein Mietwagen an. So bist du flexibel und mobil. Gerade im Sommer sind die Ziele beliebt und auch die Portugiesen im Land unterwegs. Dann solltest du deine Unterkunft schon im Voraus reservieren. Was sind deine Lieblingsziele rund um Lissabon? Ich freue mich wie immer über Kommentare. Und mehr zu Portugals Hauptstadt findest du übrigens in meinem Artikel „Bezauberndes Lissabon: Mit der Tram die Stadt entdecken“. Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram, Bloglovin‘ und Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.
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3 Kommentare
Hallo, meine kleine Ergänzung: Buddha Eden Garden in Quinta dos Loridos und Quinta da Regaleira in Sintra.
Grüsse aus dem Schwarzwald Jens.
Danke für den Tipp, Jens!
Das sieht wirklich spannend aus.
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