Inhalt
Sevilla gilt als eine der schönsten Städte Spaniens. Neben Geschichte und Kultur rund um Alcázar und Kathedrale erwartet dich am Metropol Parasol moderne Architektur und in Triana Flamenco und Tapas – 12 Sehenswürdigkeiten und Highlights.
Du planst einen Urlaub in Andalusien? Dann musst du die Hauptstadt Sevilla unbedingt auf deine Reiseliste setzen – egal ob als Zwischenstopp auf einem Roadtrip oder als Ziel für eine Städtereise. In der Stadt haben Mauren und Römer, Reyes Católicos und Sevillanos ihre Spuren hinterlassen – und dieser Mix aus bedeutenden Wahrzeichen, kunstvollen Palästen, modernen Gegenpolen, Tapas, Flamenco und andalusischer Lebensart wird dich sicher auch ganz schnell begeistern.
Mit den knapp 690.000 Einwohnern ist Sevilla die viertgrößte Stadt Spaniens, fühlt sich in den engen Gassen des historischen Zentrums aber trotzdem sehr entspannt an. Welche Sehenswürdigkeiten darfst du nicht verpassen? Was sind die Must Sees auf deiner Sightseeingtour durch Andalusiens Hauptstadt? Und welche Geheimtipps lohnt es sich, zu entdecken? Das verrate ich dir in meinem City Guide für Sevilla – los geht’s!
Real Alcázar
Starten wir den Besuch direkt mit dem Must See: dem Real Alcázar von Sevilla. Der mittelalterliche Königspalast aus der Zeit der Mauren ist das Top-Highlight in Sevilla und du solltest dir unbedingt frühzeitig, das heißt spätestens einige Tage im Voraus, die Tickets sichern. Ansonsten kann es vor allem in den Sommermonaten passieren, dass du draußen vor dem roten Torbereich bleibst. Das wäre wirklich schade, denn hinter den hohen Mauern versteckt sich eine wunderschöne Palastanlage, die uns mit ihrer überbordenden Pracht fast die Sprache verschlagen hätte.
Beliebtestes Fotomotiv ist der Patio de las Doncellas. Wie lange muss es gedauert haben, die vielen Mosaike und feinteiligen Ornamente, die hier die Säulen und Decken schmücken, herzustellen? Aber auch die weiteren Räume der weitläufigen Palastanlage sind ein Hingucker, genauso wie die herrschaftlichen Palastgärten mit ihren Blumen, Palmen und Springbrunnen. Mit diesem royalen Mix zählt das Alcázar von Sevilla zu den bedeutendsten Bauwerken in Andalusien und wird übrigens bis heute von der Königsfamilie während ihrer Aufenthalte in der Stadt als offizielle Residenz genutzt.
Kathedrale
Direkt gegenüber vom Alcázar befindet sich das nächste Highlight: die Kathedrale von Sevilla. Wir hatten Glück und konnten einfach so zur Kasse durchlaufen, normalerweise bilden sich aber auch hier lange Schlangen und du solltest dein Ticket mit etwas Vorlauf reservieren. Die Kathedrale macht schon von außen einiges her, genau wie im Alcázar verschlägt es dir aber spätestens im Inneren die Sprache. Das Kirchenschiff ist mit Gold und Ornamenten geschmückt und erstrahlt bis heute in voller Pracht – und nicht umsonst gehört die Kathedrale seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Eine der Top-Sehenswürdigkeiten: das Grab von Christoph Kolumbus. Und auch den Spaziergang über die stufenlose Rampe bis hinauf in den Glockenturm Giralda ist ein Sightseeing-Highlight. Ganz oben vom ehemaligen Minarett der Hauptmoschee kannst du dann nämlich einen 360-Grad-Blick über die Altstadt genießen. Großartig!
Metropol Parasol
Mitten im Zentrum von Sevilla, dieser Stadt voll historischer Pracht, steht nur ein paar Straßen weiter aber auch ein sehr ungewöhnliches Bauwerk. An den Metropol Parasol, eine riesige Konstruktion aus Holz, Beton und Stahl mussten sich viele Sevillanos erst gewöhnen, inzwischen ist er aber längst eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Andalusiens Hauptstadt. Im Volksmund heißt das 2011 eingeweihte Gebäude mit seinen Sonnenschirmartigen Strukturen und der pilzähnlichen Form längst Las Setas de Sevilla.
Der Spaziergang über die „Pilze von Sevilla“ ist den ganzen Tag über ein Highlight und eine der beliebten Aktivitäten. Besonders schön wird es aber am Abend zum Sonnenuntergang. Dann kannst du von der ungwöhnlichen Dachkonstruktion aus nicht nur den 360-Grad-Panoramablick über die Stadt, sondern auch den Sonnenuntergang genießen. Anschließend erleuchtet eine LED-Lichtershow diese größte Holzstruktur der Welt. Romantik pur! Mein Tipp: Sichere dir auch die Tickets für den Metropol Parasol unbedingt mit ein, zwei Tagen Vorlauf. Am Abend selbst sind die Schlangen lang und die beliebten Slots meist schon ausverkauft.
Plaza de España
Sicher hast du schon irgendwo Fotos von der herrschaftlichen Plaza de España in Sevilla gesehen. Sie zählt zu den schönsten und ungewöhnlichsten Plätzen in Andalusiens Hauptstadt, wenn nicht sogar in ganz Spanien. Der imposante Platz mit seinen 50.000 Quadratmetern ist Pflicht bei einem Sevilla-Urlaub und gehört definitiv auf deine Liste der Must Sees. Erbaut wurde die halbrunde Plaza de España zur Iberoamerikanischen Ausstellung 1929, ist also noch gar nicht so alt.
Seither gehört sie zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Sevilla – besonders in den Abendstunden. Dann taucht die Sonne den Platz in ein sanftes Licht und es ist besonders romantisch, mit dem Boot über den 515 Meter langen Kanal entlang des Platzes zu fahren. Ein Hingucker sind außerdem die vielen kunstvollen Kacheln, die Brücken und Gebäude schmücken – unter anderem die 52 Bänke zu Ehren der spanischen Provinzen.
Casa de Pilatos
Die Casa de Pilatos gilt nach dem Real Alcázar als der schönste Palast in Sevilla. Und am besten machst du es wie wir und besuchst erst diesen Prototyp eines andalusischen Adelspalastes, bevor du dir den maurischen Königspalast anschaust. Dann hast du nämlich zwei Mal einen Wow-Effekt und kannst den ersten anschließend noch toppen.
Mit seinem Mix aus italienischem Renaissance- und spanischem Mudéjar-Stil, den mit bunten Kacheln verzierten Räumen und Innenhöfen sowie den wunderschönen Gartenanlagen fühlt sich die Casa de Pilatos an wie ein Palast aus 1001 Nacht. Hier lässt es sich herrlich sitzen, mitten in der Stadt dem Vogelgezwitscher zuhören und überlegen, wie das hier wohl früher alles ausgesehen hat, als der Marqués de Tarifa den Palast bauen ließ.
Palacio de las Dueñas
Und auch der Palacio de Las Dueñas gehört auf die Liste der Sightseeing-Todos in Sevilla. In dem Palast aus dem 15. Jahrhundert erwarten dich gotische und maurische Elemente – und genau wie in der Casa de Pilatos hübsche Gartenanlagen und prachtvolle Innenhöfe. Der Palast ist die ehemalige Residenz der Herzöge von Alba und wird deshalb auch oft Casa de Alba genannt.
Für die Öffentlichkeit zugänglich ist der Palacio de Las Dueñas erst seit 2016. Vorher hat hier bis zu ihrem Tod die Herzogin von Alba gelebt. In den Räumen findest du noch ihre antiken Möbel oder auch verschiedene Fotografien, die die berühmten Gäste des Hauses zeigen, darunter Jackie Kennedy oder Grace Kelly.
Torre del Oro
Am Rande von Sevillas Altstadt fließt der Guadalquivir durch die Stadt, einer der wichtigsten und der einzige schiffbare Fluss Spaniens. Er führt vom Atlantik bis zum Hafen von Sevilla, dem einzigen Binnenhafen des Landes, von dem aus schon Vespucci und Magellan auf Entdeckungsreise gegangen sind. An diese Zeiten erinnert auch der Torre del Oro aus dem 13. Jahrhundert. Seinen Namen hat der Goldturm von den golden schimmernden Ziegeln, mit denen er damals verkleidet war.
Heute liegt der Torre del Oro an einem der beliebten Spazierwege entlang des Guadalquivir und ist längst ein weiteres Wahrzeichen von Sevilla. In dem ehemaligen Wehrturm findest du jetzt das Schifffahrtsmuseum Museo Naval. Auf jeden Fall ist der Torre del Oro ein perfekter Ausgangspunkt, um ein Stück am Fluss entlangzuspazieren, bevor es dann über die Puente de Isabel II. hinüber ins ehemalige Handwerkerviertel Triana geht.
Triana
Sevillas buntes Viertel auf der anderen Flussseite solltest du auch unbedingt auf deine Must-Do-Liste für Sevilla setzen. In dem alten Handwerkerviertel stößt du auf viel Geschichte und Kultur. Hier standen nicht nur die Keramikfabriken der Stadt, sondern auch viele geschichtlich bedeutende Seeleute wurden in der Schule der Seefahrer ausgebildet. Triana gilt außerdem als Geburtsort des Flamencos, zahlreiche Flamenco-Künstler wurden hier geboren.
Heute ist Triana auch als Sevillas Ausgehviertel bekannt. Und so findest du auf der anderen Seite des Guadalquivir unter anderem an der Calle Betis, der Straße direkt am Flussufer, zahlreiche Bars und Cafés. Warum es sich auch tagsüber lohnt, hier entlangzuspazieren: Vom Ufer aus hast du einen großartigen Blick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt von der Kathedrale mit der Giralda über die Stierkampfarena bis zum Torre del Oro.
Centro Ceramica
Die bunten Kacheln, die für Andalusien so typisch sind, begegnen dir wirklich überall in Sevilla – ob im Real Alcázar, an der Plaza de España oder in den Adelspalästen der Stadt. Das Zentrum der Keramikproduktion lag über Jahrhunderte hier im Viertel Triana – und es ist noch gar nicht so lange her, dass die letzten Keramikfabriken geschlossen wurden.
An die alte Kunsthandwerktradition erinnern aber auch heute noch zahlreiche der Fassaden – und das Centro Cerámica Triana, ein Geheimtipp unter Sevillas zahlreichen Museen. Mit deiner Eintrittskarte aus dem Real Alcázar hast du sogar kostenlosen Eintritt in das kleine Museum und kannst dort in die Geschichte der Töpfertradition in Triana eintauchen.
Mercado de Triana
Die Kacheln begegnen dir übrigens auch ums Eck auf dem Mercado de Triana direkt an der Puente de Isabel II. Die Stände in der Markthalle sind auch mit den bunten Fliesen dekoriert – und wenn hier doch mal ein Marktbeschicker wechselt, dauert es sicher ein paar Tage, bis die ausgetauscht sind.
Auf jeden Fall lohnt sich der Bummel durch die 1823 eröffnete Markthalle, die noch zu den Geheimtipps in Sevilla zählt. Auf dem Mercado de Triana kannst du frisches Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst, Käse oder Fisch einkaufen – und dich außerdem an verschiedenen Ständen durch die lokalen Leckereien probieren. Geöffnet ist der Markt von Montag bis Samstag – also unbedingt notieren und testen.
Markthalle Lonja del Barranco
Ein modernes Setting erwartet dich hingegen auf der gegenüberliegenden Flussseite am anderen Ende der Puente de Isabel II. Hier ist die restaurierte Markthalle Lonja del Barranco Anlaufpunkt für Foodies – und eine der schönsten Markthallen der Stadt. Die von Gustave Eiffel entworfene Eisenkonstruktion diente von 1883 bis 1970 als Sevillas Fischgroßmarkt und ist immer noch ein Hingucker.
Heute findest du hier auf mehr als 1.200 Quadratmetern und zwei Etagen rund zwanzig Stände mit verschiedenen Foodständen. Von gebratenem Fisch und Meeresfrüchten, über Tapas und süße Leckereien ist hier für jeden etwas dabei. Das macht den Gourmetmarkt zu einem perfekten Zwischenstopp während deiner Sightseeing-Tour.
El Rinconcillo
Von der Decke hängt der Schinken, an den Holztischen wird Wein getrunken und dazu gibt es – genau: Tapas. Spaniens Häppchen-Kultur hat ihren Ursprung in Andalusien, klar also, dass du dich auch in Sevilla durch die ein oder andere Tapasbar probieren musst. Am geschichtsträchtigsten geht das im El Rinconcillo in der Altstadt. Sevillas älteste Bar ist eine gastronomische Legende und inzwischen mehr als 350 Jahre alt.
Zwischen bunten Azulejo-Kacheln und alten Weinregalen treffen sich hier Sevillanos und Touristen und plaudern beim Wein oder Bier über den Tag. Also am besten einfach dazusetzen und den Urlaub in Sevilla nochmal Revue passieren lassen.
Praktische Tipps:
Wir haben Sevilla auf unserem Roadtrip durch Andalusien erkundet. Wenn du einen reinen Städtetrip planst: Direktflüge aus Deutschland gibt es unter anderem aus München. Das Zentrum von Andalusiens Hauptstadt lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Für Ziele außerhalb der Altstadt kannst du das Leihfahrradsystem SEVICI nutzen. Wir haben zentral im Hotel Rey Alfonso X mit hauseigenem Parkplatz übernachtet. Auf Booking.com findest du zahlreiche weitere Unterkünfte in Andalusiens Hauptstadt. Ein Hotel im Zentrum hat den Vorteil, dass du abends noch durch die Stadt bummeln und die Atmosphäre genießen kannst.
Zwei bis drei Tage solltest du für die Erkundung von Sevilla auf jeden Fall einplanen – und das möglichst außerhalb der Haupturlaubszeit im Juli und August. Dann ist es in Andalusiens Hauptstadt nicht nur voll, sondern auch sehr heiß. Wir hatten Anfang Juni schon Temperaturen über 30 Grad. Die beste Reisezeit ist deshalb im Frühjahr oder Herbst. Ein guter Reiseführer ist der Story-Highlights auf Instagram. Im Artikel „Malaga: Tipps für Andalusiens Metropole am Meer“ stelle ich dir außerdem noch einen weiteren Städtetrip in Spaniens Süden vor.
Noch mehr Fotos und Tipps aus Sevilla findest du in meinenWarst du schon in Sevilla? Hast du noch mehr Tipps? Dann freue ich mich, über deinen Kommentar! Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram, Flipboard oder Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.
Dieser Artikel enthält Empfehlungslinks. Wenn du über diese Links buchst, erhalte ich eine kleine Provision. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten.