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Die meisten fahren nach Südtirol wegen der atemberaubenden Berglandschaften. Mit Sterzing, Meran oder Brixen hat Italiens nördlichste Provinz aber auch einige gemütliche Städtchen zu bieten – und die Berge sind selbst dort nie weit.
Schon kurz hinter dem Brenner liegt mit Sterzing das erste Südtiroler Städtchen direkt auf dem Weg Richtung Süden. Und trotz der Lage mitten in den Alpen ist schon hier das italienische Flair zu spüren. Während Sterzing und Bruneck urige kleine Bergstädtchen sind, versprühen Meran und Bozen urbanes Flair. Von der Studentenstadt Bozen über die Bischofsstadt Brixen bis zum Kurstädtchen Meran – Südtirols Städte haben alle ihre eigene Handschrift. Und sie alle sind eine perfekte Ausgangsstation für die Entdeckung der umliegenden Gegend. In diesem Artikel habe ich dir deshalb eine Übersicht der Highlights von Sterzing, Brixen, Bruneck, Bozen und Meran zusammengestellt.
Sterzing
Nur weniger Kilometer hinter dem Brenner ist Sterzing (Bild oben) das erste Städtchen in Südtirol – und damit die nördlichste Stadt Italiens. Wenn du hier einen Zwischenstopp einlegst und durch die Stadt bummelst, fällt dir bestimmt auch sofort der mittelalterliche Zwölferturm ins Auge, der die Altstadt weit sichtbar überragt. Das Wahrzeichen von Vipiteno, wie die ehemalige Fuggerstadt auf Italienisch heißt, trennt die Altstadt von der Neustadt und bietet im Winter die romantische Kulisse für den beliebten Weihnachtsmarkt auf dem Stadtplatz. Zu jeder Jahreszeit lohnt sich ein Bummel entlang der bunten Laubenhäuser. Und falls du zur Mittagszeit in der Stadt bist, kann ich dir das Vinzenz empfehlen. In der alpin-modern eingerichteten Weinbar unweit vom Zwölferturm treffen hervorragende Weine auf eine leckere Küche.
Von der Stadt in die Berge, das ist in Sterzing gar kein Problem: Das Skigebiet rund um den Hausberg Rosskopf führt fast bis ins Zentrum hinunter. Aus der Innenstadt sind es tatsächlich nur fünf Minuten bis zur Talstation. Und im Sommer kannst du auf dem Rosskopf wunderbar wandern.
Brixen
Wenn wir nicht schon in Sterzing einen Zwischenstopp eingelegt haben, dann ist Brixen für mich meist das erste Wiedersehen mit Südtirol. Selbst auf dem Weg weiter nach Bozen oder an den Gardasee lohnt sich ein Halt und ein kurzer Bummel durch die verwinkelte Altstadt rund um den Dom. Im Zentrum von Bressanone, wie die Bischofsstadt auf Italienisch heißt, kannst du entlang der kleinen Boutiquen und Läden in der für Südtirol so typischen Laubengasse flanieren und dich anschließend in eines der Cafés auf den Domplatz setzen und das bunte Treiben beobachten. Neben dem Dom und dem unweit davon gelegenen Kreuzgang mit seinen Fresken ist der Weiße Turm mit seinen Erkern sehenswert.
Und ansonsten lässt du dich einfach durchs Städtchen und entlang der Eisack treiben, die an der Altstadt vorbei Richtung Süden fließt. Auf der Altstadtseite liegt auch der Alte Schlachthof, ein cooles Restaurant mit Bed & Breakfast. Ein Ausflug lohnt sich außerdem ins benachbarte Neustift. Das 1142 gegründete Kloster mitten in den Weinbergen ist die größte Klosteranlage Tirols. Und zu einem längeren Aufenthalt in Brixen gehört bei gutem Wetter immer auch ein Ausflug hinauf auf den Hausberg dazu, die Plose.
Bruneck
Bruneck ist das einzige Städtchen, in dem du nicht auf dem Weg über die Autobahn Richtung Süden kurz einen Zwischenstopp einlegen kannst. Von Brixen aus ist es noch eine halbe Stunde bis hinein ins Pustertal. Wenn du ordentlich Zeit im Gepäck hast, kannst du auf dem Weg nach Venedig den Schlenker über Brunico, so der italienische Name der Stadt, und Cortina d’Ampezzo machen und unterwegs Richtung Adria ordentlich Bergluft schnuppern.
Auch in Bruneck solltest du unbedingt durch die mittelalterliche Altstadt flanieren. Durch die alten Stadttore gelangst du in die Stadtgasse, das Zentrum der Stadt, über der schon von weitem sichtbar die Burg auf dem Schlossberg thront. Das Schloss Bruneck, einst Sommersitz der Fürstbischöfe, beherbergt heute eines der mittlerweile sechs Museen der Südtiroler Bergsteigerlegende Reinhold Messner. Das MMM Ripa nimmt dich mit zu den Bergvölkern der Welt. Das spektakulärste der Messner Mountain Museen steht allerdings auf Brunecks Hausberg, dem Kronplatz. Mit dem MMM Corones hat Architektin Zaha Hadid ein imposantes Stück Architektur mitten in den Berg hauen lassen – und alleine dafür lohnt sich die Tour mit der Bergbahn hoch auf den Gipfel auf 2.275 Metern Höhe. In Südtirols höchstgelegenen Museum dreht sich bei einem atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Gipfel alles um den traditionellen Alpinismus.
Bozen
Die Landeshauptstadt und einzige Großstadt Südtirols bietet einen Mix aus italienischer Lebensart und Alpentradition. Bozens gute Stube ist der Waltherplatz mit seinen farbenfrohen Häusern. Mit Blick auf das Denkmal von Walther von der Vogelweide kannst du dich hier in eine der zahlreichen Bars und Restaurants setzen und das bunte Treiben beobachten. Der Aperol Spritz im Café vom Stadthotel Citta ist quasi ein Muss. Anschließend lässt du dich auch in Bozen am besten einfach durch die verwinkelte Altstadt treiben. Von den Boutiquen und Geschäften der Laubengasse ist es nur ein Katzensprung bis zum Obstmarkt. Hier kannst du dich durch die verschiedenen Südtiroler Spezialitäten probieren – und vor allem am Samstag einen Aperitif in einer der Bars nehmen.
Wenn du dich über die Schlange vor dem Archäologiemuseum wunderst: Dort liegt Ötzi, der Mann aus dem Eis. Wenn du dich eher für Moderne Kunst interessierst, gibt’s gleich nebenan das Museion. Von dort aus kannst du außerdem entlang der Talfer bis zum Schloss Runkelstein spazieren. Und wenn du genug von der Stadt hast, hat auch Bozen wie alle Südtiroler Städte seinen Hausberg. Mit der Seilbahn geht es direkt aus dem Zentrum hoch auf den Ritten, wo schon früher die Bozner ihre Sommerfrische verbracht haben. Und auch ein Ausflug Richtung Kalterer See zur Südtiroler Weinstraße lohnt sich. Die Weinprobe in einer der zahlreichen renommierten Kellereien nicht vergessen!
Meran
Die Kurstadt Meran ist umgeben von schneebedeckten Gipfeln, Apfelbäumen und Weinbergen. Mitten durch die Innenstadt rauscht der Gebirgsfluss Passer und rund um das alte Kurhaus weht immer noch ein Hauch von K&K-Flair. Um die Jahrhundertwende hat Österreichs Kaiserin Sissi hier einige Kuraufenthalte verbracht – auf Schloss Trauttmansdorff, bis heute eine der Attraktionen von Meran. An diese Zeit erinnert immer noch der Sissi Weg, der aus dem Zentrum zum Schloss mit seinen Gärten führt. Und bis heute ist Meran deshalb für seine Heilbäder und die hübschen Gebäude im Jugendstil bekannt.
Meran verbindet gekonnt Altes und Neues. Ein Beispiel dafür ist die von dem Designer Matteo Thun entworfene Therme Meran. Übrigens auch eine perfekte Option für die wenigen Schlechtwettertage hier im Norden Italiens. Wenn im Sommer die Sonne scheint, kannst du in der Altstadt durch die Läden und Boutiquen entlang der schattigen Laubengasse flanieren. Und statt auf dem Markt kannst du dich in Meran bei Pur Südtirol mit Spezialitäten und frischen Produkten von Produzenten aus der Region eindecken. Nach dem Stadtbummel ist auch in Meran der Ausflug in die Berge nie weit. Mit dem Sessellift bist du ganz schnell oben im Dorf Tirol und kannst einen kleine Wanderung zum Schloss Tirol machen und den Blick über das weitläufige Etschtal genießen. Oder du nimmst dir den Meraner Höhenweg vor. Dafür musst du allerdings noch ein bisschen länger in Südtirol bleiben…
Praktische Tipps
Aus Süddeutschland ist Südtirol sehr gut mit dem Auto erreichbar. Von München aus bist du mit einem Mietwagen zum Beispiel in gut zweieinhalb Stunden in Brixen. Eine Alternative ist die Deutsche Bahn. Mit dem Zug bist du auch vor Ort mobil: Der öffentliche Nahverkehr ist in Südtirol gut ausgebaut. Mit Angeboten wie der Brixen Card kannst du ihn sogar kostenlos nutzen. Ausführliche Tipps für ein Wochenende in Bozen findest du im Artikel „Italien trifft Alpen: Ein Wochenende in Bozen“. Zum Übernachten empfehle ich dort das Parkhotel Laurin oder das Goldenstern Townhouse. Weitere Hotels findest du auf Booking.com. Ideen für Bergtouren gibt’s außerdem im Beitrag „Berge für Einsteiger: 4 Lieblingstouren in Südtirol“. Und falls du noch mehr Tipps suchst, kann ich dir den Südtirol Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag empfehlen.
Warst du schon mal in Südtirol? Wo hat es dir besonders gut gefallen? Ich freue mich wie immer über Kommentare. Und wenn dir der Artikel gefallen hat, teil ihn doch gerne mit deinen Freunden! Damit du keine neue Geschichte mehr verpasst, kannst du mir außerdem auf Facebook, Pinterest, Instagram und Tripadvisor folgen. Oder du abonnierst dir My Happy Places als Newsletter.
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6 Kommentare
Für mich ist Südtirol auch eines der schönsten Reiseziele überhaupt! Mache auch bald endlich wieder Wanderurlaub in Südtirol. Man kann einfach so viel machen und sehen 🙂
Hallo Patrick,
da kann ich mich natürlich nur anschließen und wünsche dir eine tolle Zeit bei deinem nächsten Urlaub in Südtirol!
Viele Grüße
Britta
Ich war neulich auch in Brixen und die Altstadt hat mich einfach verzaubert! Ich werd jederzeit gerne wieder in einer der schönen Städten in Südtirol reisen.
Liebe Grüße und danke für den schönen Beitrag
Pauline
Liebe Pauline,
ich mag Brixen auch sehr und der Zwischenstopp gehört für mich einfach dazu, selbst wenn wir dann weiterfahren.
Und nicht nur die Stadt ist sehenswert, ich liebe auch die Wanderung über den Hausberg Plose.
Viel Spaß beim nächsten Besuch in Südtirol!
Britta
Hallo Britta, danke dir für diesen tollen Beitrag über deine liebsten Städte in Südtirol. Mein Mann und ich wollen mal wieder einen Pärchenurlaub verbringen, wobei mir deine Beschreibung von Brixen besonders gefällt. Gut zu wissen, dass sich ein kurzer Bummel durch die verwinkelte Altstadt und rund um den Dom immer lohnt. Ich liebe es, wenn man sich nach einem schönen Spaziergang noch gemütlich in ein gutes Restaurant setzen kann!
Hallo Marie,
gemütlich ist es in Südtirol in allen Städtchen und leckere Restaurants findest du auch überall.
Da fällt es eher schwer, sich zwischen all den tollen Angeboten zu entscheiden 😉
Viel Spaß in Südtirol!
Britta