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Warnemünde ist eines der beliebtesten Seebäder an Mecklenburg-Vorpommerns Ostseeküste und mit seinem kilometerlangen Strand und den zahlreichen Wellnesshotels perfekt für eine Winterauszeit am Meer. Ein Wochenendbesuch.
Warnemünde hat gleich einige Superlative im Angebot. Breitester Strand Mecklenburg-Vorpommerns, zweitgrößtes Seebad an der ostdeutschen Küste, bedeutendster Kreuzfahrthafen Deutschlands. Im Winter sind diese Superlative allerdings weniger bedeutend. In den kühleren Monaten geht es an der Warnowmündung nämlich eher ruhig zu und du kannst ganz entspannt die Atmosphäre des ehemaligen Fischerdorfs genießen. An der Promenade steht kein einziger Strandkorb, stattdessen gibt’s eine frische Ostseebrise. Genau das richtige für ein Wochenende am Strand.
Du planst gerade deinen Winterurlaub am Meer und fragst dich, wo es in Warnmünde besonders schön ist und welche Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele du nicht verpassen solltest? Dann nehme ich in diesem Artikel mit an die winterliche Ostsee – ein Ausflug in die Universitätsstadt Rostock inklusive.
Winterliches Warnemünde: Auszeit am Meer
Wellnesshotels am Meer hat Warnemünde einige im Angebot. Ob das Hotel Neptun mit seinen Thalasso-Anwendungen, die Yachthafenresidenz Hohe Düne oder das A-ja Resort mit seiner Anbindung an das NIVEA-Haus – die Auswahl an Strandhotels ist umfangreich. Wir haben uns für das moderne Resortkonzept des A-ja entschieden. Und nachdem das Hotel direkt an Warnemündes Seepromenade liegt, sind wir quasi mittendrin. Es ist Samstagmorgen und die Sonne strahlt vom Himmel. Kaiserwetter an der Ostsee. Und so heißt es noch vor dem Frühstück: Raus ans Meer.
Um diese Uhrzeit haben wir Warnemündes Strand jetzt im Winter fast für uns allein. Nur wenige Spaziergänger sind schon an der Promenade unterwegs, die meisten haben einen Hund dabei. Im Westen schauen auch heute noch die alten Strandvillen über die Dünen. Ein Stückchen weiter am Strand entlang geht die Promenade dann in die Steilküste Stoltera über. Hier kannst du 20 Meter oberhalb des Meeres am Kliff entlang spazieren.
Der Strand in Warnemünde ist ganze fünf Kilometer lang und teilweise bis zu 150 Meter breit. Mehr geht hier an Mecklenburg-Vorpommerns Ostseeküste nicht. Wir laufen heute Morgen Richtung Osten und haben dabei zwei von Warnemündes Wahrzeichen immer im Blick: den 1897 erbauten Leuchtturm und das benachbarte Teepott-Gebäude. Beide zusammen machen die bekannte Silhouette des Seebades aus.
Leuchtturm und Teepott: Warnemündes Wahrzeichen
Warnemündes 37 Meter hoher Leuchtturm ist nicht nur eines der Wahrzeichen des Urlaubsortes, sondern wird tatsächlich bis heute als Seezeichen genutzt. Von April bis Oktober kannst du ihn sogar besichtigen und oben von der Aussichtsplattform den Blick genießen. Wir sind also ein bisschen früh dran und müssen im Sommer nochmal wiederkommen. Geöffnet haben dafür die Cafés im Teepott gleich nebenan. Das Gebäude mit dem geschwungenen Dach und der Glasfassade aus den 60er Jahren ist ein markantes Beispiel ostdeutscher Architektur und steht unter Denkmalschutz.
Vom Leuchtturm ist es nur noch ein Katzensprung bis zu den beiden Molen mit ihren weithin sichtbaren Molenfeuern. Egal ob Kreuzfahrtschiffe, Fähren oder Ausflugsboote, sie alle müssen auf dem Weg in den Hafen hier vorbei. Den Weg weisen dabei die zwei kleinen Leuchttürme – der grüne auf der Westmole und der rote auf der Ostmole. Wir laufen vor bis zur Westmole und stehen gefühlt mitten im Meer. Gerade schiebt sich eine der Skandinavienfähren an uns vorbei, während der Wind uns die Gischt der Ostsee ins Gesicht weht.
Hier vorne mündet die Warnow, die Warnemünde seinen Namen gegeben hat, in die Ostsee. 1195 wurde der Ort erstmals in dänischen Urkunden erwähnt, seit 1323 gehört das Seebad zu Rostock. Anfang des 19. Jahrhunderts begann in dem kleinen Fischerort dann der touristische Badebetrieb. Wenn du dich für die Geschichte von Mecklenburg-Vorpommerns zweitgrößtem Seebad interessierst, solltest du einen Abstecher ins Heimatmuseum machen. Das Museum befindet sich in einem alten Fischerhaus in der Alexandrinenstraße, die zu den ältesten Gassen des Ortes gehört. Hier zwischen den kleinen Häuschen ist das Fischerdorf bis heute noch greifbar.
Alter Strom: Bummel über den Fischmarkt
Und auch echte Fischer gibt es bis heute in Warnemünde. Wenn du so früh wie wir heute aufstehst, kannst du am Wochenende auf dem Fischmarkt am Alten Strom den Fang frisch vom Kutter kaufen. Dorsch, Scholle, Hering oder Flunder werden hier gefangen.
Der Alte Strom ist das touristische Zentrum des Ortes. Hier liegen neben den Fischkuttern auch kleine Segelboote, Yachten und Ausflugsschiffe am Ufer. Flankiert wird das kleine Hafenbecken von weitestgehend erhaltenen historischen Fischerhäusern, in denen du heute zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants findest. Norddeutsche Küche im modernen Ambiente gibt’s zum Beispiel im Restaurant Hafenliebe.
Über Jahrhunderte war der Alte Strom die Schiffsverbindung zwischen der Ostsee und dem Rostocker Stadthafen. Heute nutzen die großen Schiffe den Neuen Strom gleich nebenan. Dort kannst du auch mit der Fähre übersetzen zur Hohen Düne, wo du Warnemündes Yachthafen findest.
An der Uferstraße entlang der Kaimauer des Alten Stroms kannst du stattdessen am Samstag und Sonntag gemütlich über den Fischmarkt schlendern, zuschauen wie der frische Fang geräuchert wird und dir das Fischbrötchen schmecken lassen. Aber Vorsicht: Die Möwen sind groß und hungrig und haben schon einigen Touristen die Beute geklaut.
Rostock: Ein Bummel durch die Hansestadt
Warnemünde ist ein Stadtteil von Rostock – und so machen wir am Nachmittag einen kurzen Abstecher in die Hansestadt. Mit seinen 200.000 Einwohnern ist Rostock sogar die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns – und damit ein Kontrastprogramm zum Winterurlaub am Meer. Mit der S-Bahn bist du aus Warnemünde in 20 Minuten am Hauptbahnhof und kannst von dort gemütlich zu Fuß in die Stadt bummeln. Der Neue Markt ist das Zentrum von Rostock und eingerahmt von alten Hansegiebeln und der Marienkirche im Hintergrund. Und auch Rostocks Rathaus steht hier, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Hinter dem barocken Vorbau versteckt sich Backsteingotik aus dem 13. Jahrhundert.
Gegenüber vom Rathaus startet die Kröpeliner Straße, Rostocks Haupteinkaufsstraße, deren Ende das Kröpeliner Tor markiert. Das historische Bauwerk ist das prächtigste der einst 22 Stadt- und Wassertore und ein Wahrzeichen der Stadt. Wenn du es etwas ausgefallener magst und gerne auch durch ein paar kleinere Läden bummelst, solltest du noch ein Stückchen weiter in die Kröpeliner-Tor-Vorstadt, kurz KTV, schlendern. In Rostocks Trendviertel findest du zahlreiche Studentenkneipen, Bars und Clubs, die besonders am Abend nett sind.
Café Panorama: Ein grandioser Ausblick über Warnemünde
Für uns geht es nach einem kleinen Stadtbummel aber zurück nach Warnemünde – und zwar ganz nach oben. Im 19. Stock vom Hotel Neptun liegt das Café Panorama und bietet den wohl spektakulärsten Ausblick über den Küstenort. Das Café, das sich am Abend in eine Bar verwandelt, ist nämlich noch so ein Superlativ in Warnemünde. In 64 Metern Höhe kannst du vom höchsten Café Mecklenburg-Vorpommerns aus den Blick über die Ostsee, den Strand und den Hafen bis hinüber nach Rostock schweifen lassen.
Und du bist hier in bester Gesellschaft. Vorne im Eingangsbereich ist die Wand voll mit Fotos von berühmten Gästen, die schon im Hotel Neptun zu Besuch waren. Der DDR-Bau von 1971 war anfangs ausländischen Gästen vorbehalten – und hier waren schon Prinzen, Präsidenten, Schauspieler, die Kanzlerin und sogar Fidel Castro zu Gast. Bis heute gehört das markante Gebäude zu den Wahrzeichen des Seebades – auch wenn die Architektur nicht jedem gefallen mag.
Für uns steht jetzt aber erstmal Wellness in Warnemünde an. Deshalb sind wir ja eigentlich hier an der Ostsee – und im Seebad des A-ja Ressorts genau richtig. Von der finnischen Sauna aus hast du direkten Blick auf die Ostsee und kannst beim Schwitzen aufs Meer schauen. Auch die Liegen im Ruheraum nebenan bieten direkten Meerblick – und hier einfach nur auf die Wellen zu schauen und die Gedanken schweifen zu lassen, ist ein perfekter Abschluss für den Tag.
Praktische Tipps
Entspannt kommst du mit der Deutschen Bahn an Mecklenburg-Vorpommerns Ostseeküste. Mit dem Auto bist du aus Hamburg in zwei Stunden am Meer, aus Berlin sind es zweieinhalb Stunden. Warnemünde selbst ist überschaubar und wenn du zentral wohnst, kannst du zu Fuß alles gut erreichen. Alternativ kannst du dir ein Rad ausleihen, um zum Beispiel die Küste entlang zu fahren. Für ein Wellnesswochenende an der Ostsee kann ich dir zum Übernachten das A-ja Resort Warnemünde, das Hotel Neptun und auch die Yachthafenresidenz Hohe Düne empfehlen. Für Familien mit Kindern ist Karls Alles Paletti in Rövershagen spannend.
Noch mehr Tipps für die Ostseeküste findest du in meinem Artikel „Mecklenburg-Vorpommern: Die Highlights der Ostsee“. Und falls du etwas mehr Zeit im Gepäck hast, lohnt es sich auch, einige der schönen Ostseeinseln zu erkunden. Tipps für Usedom findest du zum Beispiel im Artikel „Usedom: Die Highlights der Ostseeinsel“. Perfekt zum Abschalten ist außerdem das autofreie Hiddensee. Mehr dazu erfährst du im Artikel „Hiddensee: Die entspannte Ostseeinsel“. Für weitere Inspirationen hatte ich die das Reise Know-How Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern und den Ostseeküste Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag im Gepäck.
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3 Kommentare
Klasse Tipp, danke liebe Britta! Vielleicht fahren wir da im Sommer mal hin. Liebe Grüße aus dem Süden, B.
Liebe Birgid,
Warnemünde lohnt sich definitiv auch im Sommer 🙂
Viel Spaß an der Ostsee!
Britta
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